Spitals-Skandal in Wr. Neustadt eskaliert: Der Koch verursachte 500.000 € Schaden
Absolutes Kontrollversagen – oder skandalöse Vertuschung? Mehr als zwei Jahre lang soll der Küchenchef im Klinikum Wiener Neustadt Lebensmittel abgezweigt haben. Die Patienten bekamen Gammelfleisch, frische Produkte verkaufte er. Alleine der finanzielle Schaden beträgt eine halbe Million Euro.
Es ist einfach nur ekelhaft: Das Krankenhaus Wiener Neustadt hat Ende Mai seinen Chefkoch und den Magazineur der Spitalsküche entlassen und angezeigt. Passiert ist das aber wohl erst auf enormen Druck der FPÖ. Die beiden Verdächtigen sollen frische Lebensmittel für das Catering-Unternehmen des Chefkochs abgezweigt haben. Damit der Schwund nicht auffiel, wurde für die Patienten altes Fleisch verkocht.
Auch Küchengeräte wurden entwendet
„Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an”, kommentiert Niederösterreichs FPÖ-Chef Udo Landbauer den unfassbaren Hygiene- und Betrugsskandal im Landesklinikum Wiener Neustadt. Er kritisiert das späte Einschreiten der Landesgesundheitsagentur. „Dieser Megaskandal sollte vertuscht werden und gar nie an die Öffentlichkeit kommen”, konstatiert Landbauer, der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in die Pflicht nimmt, einzuschreiten. Die schweigt jedoch bisher zu diesem Skandal.
Dabei ist besonders brisant, dass neben Lebensmitteln auch regelmäßig Küchengeräte entwendet und für private Partys verwendet worden sein sollen. Fleisch und Gemüse durfte, so heißt es, ausschließlich bei „Polit-Freunden“ bestellt werden.
Enormer Schaden für den Steuerzahler
„Warum sollte alles vertuscht werden? Gab es politische Weisungen”, fragt Landbauer. Tatsächlich wird sich auch der Steuerzahler diese Fragen stellen. Schließlich ist der Schaden mit mutmaßlich einer halben Million Euro enorm.
Rechnungshof soll prüfen
Die FPÖ NÖ bereitet aktuell einen Antrag für die Sonderprüfung durch den Landesrechnungshof vor. Damit der Prüfauftrag auch erteilt werden kann, braucht es die Unterstützung von einem Drittel der Abgeordneten des NÖ Landtags. „Ich gehe davon aus, dass auch andere Parteien im Landtag ein Interesse an einer ordentlichen Aufarbeitung haben. Wenn die ÖVP nichts zu verbergen hat, dann stimmt sie unserem Prüfauftrag auch zu”, schließt Landbauer, der auch die Interessen der vielen betroffenen Patienten gewahrt wissen will.
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