Obwohl er seit November des Vorjahres in Vorarlberg mit der FPÖ regiert, galt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bisher als scharfer Gegner einer möglichen Regierungskoalition mit den Freiheitlichen. Wallner ist nicht zuletzt FPÖ-Chef Herbert Kickl und dessen konfrontativer Politstil ein Dorn im Auge.

Gegenüber dem “ORF” sagte er heute: „Ich war immer sehr kritisch und bin es immer noch dem Herrn Kickl gegenüber“ Und weiter: „Es gab in der Vergangenheit genügend Anlässe zu berechtigter Kritik. Ich nehme aber auch zur Kenntnis, dass da jetzt jemand einen Regierungsbildungsauftrag hat. Ich habe aber auch eine klare Vorstellung über eine Amtsführung, ein Amtsverständnis eines Bundeskanzlers, egal welcher Partei eigentlich.“

Was Wallner von Kickl fordert: "staatsmännisches Verhalten" und "vernünftige Sprache"

Wallner deponierte denn auch seine Erwartungen gegenüber Kickl: „Da ist natürlich staatsmännisches Verhalten zu erwarten. Was denn eigentlich sonst? Es ist natürlich die Einhaltung von Rechtsstaatlichkeit zu verlangen. Es ist natürlich eine grundsätzlich proeuropäische Grundhaltung zu erwarten, wenn man Mitglied der Europäischen Union ist. Und ich erwarte mir auch eine vernünftige Sprache.“

Unterdessen sagte der FPÖ-Chef in Vorarlberg, Christof Bitschi, dass es das “klare Ziel” der Freiheitlichen sei, ähnlich wie in der Steiermark und in Vorarlberg, sehr schnell eine stabile Regierung zu bilden.“ Bitschi flog heute Nachmittag nach Wien, um dort an der Tagung des Bundespräsidiums der FPÖ teilzunehmen. Im Rahmen der Präsidiumssitzung will FPÖ-Chef Herbert Kickl seiner Partei vorschlagen, mit der ÖVP Koalitionsgespräche aufzunehmen, der eXXpress berichtete.