Seit einigen Tagen kursieren Gerüchte, dass der bekannte PR-Berater Rudi Fußi, der sich selbst als früherer Vertrauter von Babler bezeichnet, eine Kampfabstimmung anstrebt, darüber berichtete die “Kronen Zeitung”. Er sei der Meinung, dass die Partei sich nach der Wahl zu sehr auf Postenverteilungen konzentriere und die drängenden Probleme vernachlässige. Wie ein enger Weggefährte der österreichischen Tageszeitung erzählte, sei er entsetzt darüber, dass sich niemand ernsthaft mit dem Verlust der Arbeiter- und Angestelltenwähler an die FPÖ auseinandersetzt. Bereits im Sommer habe er ein umfangreiches Wahlkampfkonzept vorgelegt, das jedoch ignoriert worden sei.

13.000 Unterstützungserklärungen aus mindestens vier Bundesländern notwendig

Um sich Babler in einer Stichwahl zu stellen, müsste Fußi laut neuen Parteistatuten innerhalb von drei Monaten rund 13.000 Unterstützungserklärungen von SPÖ-Mitgliedern aus mindestens vier Bundesländern sammeln. Derzeit wird aus seinem Umfeld berichtet, dass er entschlossen sei, diesen Plan in die Tat umzusetzen und von seinem Vorhaben nicht abzubringen ist.

Fußi selbst äußerte sich bislang nicht. Am morgigen Mittwoch will er laut seinem Umfeld jedoch seine Pläne bei einer Pressekonferenz offiziell vorstellen.

SPÖ-Chef Andreas BablerAPA/ROLAND SCHLAGER

Wer ist Rudi Fußi?

Rudi Fußi ist ein österreichischer PR-Berater und Unternehmer, der durch seine scharfsinnigen und oft provokanten Kommentare in der politischen Landschaft bekannt ist. Er ist seit vielen Jahren Mitglied der SPÖ und hat sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zur eigenen Partei geäußert. Fußi hat unter anderem 2017 den damaligen SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern beraten und ist regelmäßig in österreichischen Medien präsent. Er ist dafür bekannt, keine Scheu vor kontroversen Positionen zu haben und hat sich einen Ruf als unabhängiger und unbequem kritischer Geist erarbeitet.

Ob er tatsächlich genügend Rückhalt innerhalb der SPÖ findet, um eine ernsthafte Herausforderung für Andreas Babler darzustellen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass seine Ankündigung die parteiinternen Diskussionen neu anheizen könnte.