Eklat! SPÖ-Politikerin Duzdar verspottet Tradition aus Zeit des NS-Widerstands
Muna Duzdar, ehemalige Staatssektärin für Diversität, ätzt auf Facebook gegen die Wallfahrt des niederösterreichischen Bauernbunds. Der Anblick erinnere sie an das 17. Jahrhundert, meint sie höhnisch. Dabei geht die Wallfahrt auf zwei Widerstandskämpfer während des Zweiten Weltkriegs zurück.
150 junge Fußwallfahrer zogen am 18. September anlässlich der 75. niederösterreichischen Bauernbundwallfahrt in die Basilika von Mariazell ein, wo Bischof Alois Schwarz die Heilige Messe zelebrierte. Unter den Teilnehmern: Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der auch eine Wallfahrer-Ansprache hielt.
Fotos von dem Ereignis gibt es zuhauf, eines wurde auf Facebook von der ehemaligen SPÖ-Nationalratsabgeordneten und Staatssekretärin Muna Duzdar geteilt. Ihr läppischer Kommentar: “Ich hätte beim ersten Anblick auf das 17. Jahrhundert getippt.” Ob sie damit auf die Trachten, die religiöse Zeremonie oder die Tradition Bezug nahm, war nicht erkennbar.
Es begann mit dem Gelöbnis von zwei NS-Widerstandskämpfern
Ein Bezug zum 17. Jahrhundert ist auf jeden Fall nur schwer nachvollziehbar: Die heutige Trachtentradition geht auf das 19. Jahrhundert zurück, das Christentum besteht seit 2000 Jahren, die Weihe eines Marienaltars in Mariazell erfolgte im Jahr 1266, die gotische Kirche wurde im 14. Jahrhundert gebaut.
Was aber die Tradition der Bauernbundwahllfahrt betrifft: Die wurde inmitten des Zweiten Weltkriegs ersonnen, und zwar von zwei NS-Widerstandskämpfern, die sich beide gerade in KZ-Gefangenschaft befunden haben. Dabei handelte es sich um den späteren österreichischen Bundeskanzler Leopold Figl und Josef Reither (beide ÖVP), der vor und nach dem Zweiten Weltkrieg niederösterreichischer Landeshauptmann war. Beide gelobten, die niederösterreichischen Bauern nach Mariazell zur “Magna Mater Austriae” zu führen, sobald Österreich von der Terrorherrschaft des NS-Regimes befreit sein würde. Erstmals einlösen konnten Figl und Reither ihr Gelöbnis im Jahr 1947.
Auch auf Twitter wird die Wallfahrt verspottet und attackiert
Auch auf Twitter wurde das Bild kommentiert. Eine Userin meinte: “Das Bild eines patriarchalischen, totalitären christlich-fundamentalistischen ‘Gottesstaat’ – Es ist echt beängstigend!” Nun, als totalitär entpuppte sich zweifelsohne das Dritte Reich, auch damals lag der christliche Glaube nicht im Trend der Zeit und wurde als hinterwäldlerisch dargestellt – etwa in Euthanasie-Propagandafilmen.
Als eine andere Twitter-Nutzerin auf den historischen Hintergrund aufmerksam gemacht wird, kommentiert diese: “Schöne Tradition, aber wie interpretiert man dieses historische Gelöbnis heute?” Nun, vielleicht dahingehend, dass man sich bei den so zahlreichen totalitären Versuchungen nicht vom Zeitgeist beeindrucken lassen darf? Besser ist es wohl.
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