SPÖ-Spitzenkandidat zeichnet mit Ausdrücken und Feuerwehrauto ein fragwürdiges Sittenbild

Matthias Ressl aus Wöllersdorf-Steinabrückl ließ sich in volltrunkenem Zustand in einem Feuerwehrauto zu einer Feier in die Herrengasse nach Wiener Neustadt kutschieren. Während der fröhlichen Privatfahrt des stellvertretenden Feuerwehr-Kommandanten mit zwei weiteren Begleitern neben dem Fahrer fanden Gesprächen mit schwerem Zungenschlag statt, bei denen Ausdrücke wie „Fick dich”, „schwule Drecksau” und „Neger” fielen.

Betrunkene außer Kontrolle wären nicht weiter erwähnenswert, wenn es sich bei dem volltrunkenen Herrn nicht um den Spitzenkandidaten der SPÖ zum Bürgermeistersessel handeln würde.

Zwei wackelige Handyvideos, 14 Sekunden und zwei Minuten lang, die exxpress vorliegen, filmen die feucht-fröhliche Fahrt des SPÖ-Spitzenkandidaten Matthias Ressl zu einer Feier. Der Politiker hat in Feuerwehruniform hinter dem Fahrer Platz genommen. Offenbar ist Ressl unzufrieden mit der Wahl der Route. „Du hast mir gesagt, wir fahren nicht Herrengasse. Ja, das ist Befehlsverweigerung. In der Herrengasse wär´ ich schon seit 15 Minuten”, so Ressel jovial zum Fahrer des Feuerwehrautos. Daraufhin der Filmer, der ebenfalls auf der Rückbank neben dem Spitzenkandidaten Platz genommen hat: „War eh klar, du schwule Drecksau!” Darauf fällt Ressl auf, dass er gefilmt wird und greift Richtung Handy mit „Drah’ des Handy do ob! Drah’ des Handy ab!”, was auch geschieht.

Allerdings drückt der nicht mehr nüchterne Handybesitzer kurz darauf erneut auf den Aufnahmeknopf.

Nicht alles in dem betrunkenen, lallenden Geschrei ist verständlich, aber die Antwort des Politikers auf die Äußerung einer Person auf dem Vordersitz ist klar: „Fick dich, da vorne! Wer hat denn dir das Kommando erteilt?” Die lustige Antwort: „Dei’ Mama!”

Daraufhin möchte der künftige Bürgermeister sofort aussteigen, sonst bekäme er einen Rappel, was – offenbar vom genervten Fahrer – mit einem „Matthias, halt einmal die Goschen”, abgestellt wird. Man fahre jetzt „eh in die Herrengasse, dort sauft´s euch komplett bladlwach.”

Betrunkene Dialoge, wie sie in Österreich tagtäglich zigfach vorkommen. In diese wenig geistreiche Unterhaltung ist allerdings ein SPÖ-Spitzenkandidat für ein Bürgermeisteramt in Niederösterreich verwickelt, der offenbar privat ein Feuerwehrauto für seine Sauftour nutzt.

Das undeutliche Gelalle rettet aber offenbar Ressl vor seinem privaten Ibiza, denn die nächsten zwei Sätze haben es in sich, sind jedoch nicht einwandfrei verständlich. Deutlich fällt zweimal das Wort „Neger”, allerdings nicht von Ressl sondern seinen fröhlichen Begleitern. Ein Satz klingt wie „Und den Neger fierst a no zsam!”, worauf Ressl ungeduldig „Darf ich jetzt aussteigen?” fragt. Auf „Bleib hocken da hinten” entgegnete der Politiker: „Die Befehle da hinten gib noch immer ich! Das sind Bezirksbefehle! Ich möchte jetzt aussteigen!” Mit „Halt die Goschen”, wird der SPÖ-Funktionär allerdings ruhiggestellt.

Dann ist Fahrer „Tobi” in der Herrengasse angekommen, die fröhliche Männerrunde steigt aus. Kommentiert wird der Vorgang mit „Steig aus aus dem Orschloch-Auto!” und dann setzen sich die drei Herren in Bewegung Richtung Fest. Ein „Bis gleich Tobi” impliziert, dass der Fahrer des Feuerwehrautos die betrunkenen Herren wieder abholen wird.

Der exxpress hat um eine Stellungnahme gebeten, diese blieb allerdings unbeantwortet. Falls eine verspätete Stellungnahme erfolgt, wird diese im Artikel ergänzt.