Knalleffekt im Gemeinderat: Die Gemälde des Malers Helmut Kand, der 2023 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde, sind weiterhin im öffentlichen Raum präsent und werden nicht übermalt. Ein Beschlussantrag der Wiener Volkspartei, in dem die zuständige SPÖ-Stadträtin Kathrin Gaal aufgefordert wird, das Wandbild des Künstlers Helmut Kand schnellstmöglich zu entfernen, wurde im Gemeinderat am Mittwoch abgelehnt – von SPÖ und NEOS.

„Es ist absolut inakzeptabel, dass die Kunst eines Mannes, der Frauen sexuell missbraucht hat, weiterhin in unserer Stadt präsent ist. Es ist völlig unverständlich, warum SPÖ und Neos dieser Forderung nicht gefolgt sind. Hier müssen endlich Taten folgen“, zeigt sich die Familiensprecherin der Wiener Volkspartei, Gemeinderätin Silvia Janoch, entsetzt.

Gemeinderat lehnt Entfernung von umstrittenem Wandgemälde ab

Zur Erinnerung: Wie exxpress bereits berichtete, läuft seit Jänner eine Petition der Kollektive “Catcalls of Vienna” und “NiUnaMenos Austria” zur sofortigen Entfernung aller Werke von Kand von allen Liegenschaften, die in der Verfügungsberechtigung der Stadt Wien stehen. Unterstützt wird die Petition von den VP-Gemeinderätinnen Silvia Janoch und Sabine Keri.

Besonders präsent ist Kand in Wien in der Magdalenenstraße 33 im 6. Bezirk mit einem riesigen Fassadengemälde auf der Feuerwand einer Liegenschaft, die in der Verfügungsberechtigung der Stadt Wien steht. Dieses Gemälde wurde 2015 von der MA 34 für 30.500 Euro erneuert und vom damaligen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig sowie dem Mariahilfer Bezirksvorsteher Markus Rumelhart als „Grätzel-Wahrzeichen“ feierlich präsentiert. Nach der Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs 2023 wurden keinerlei Schritte gesetzt, dieses “Grätzel-Wahrzeichen” zu übermalen.

Besonders pikant: In dem Haus befindet sich ein Gesundheitszentrum für Frauen sowie ein Familienzentrum der MA11 der Stadt Wien.