Vizebürgermeister geht: Untreue-Skandal bei der SPÖ in Ybbs
Der Ybbser SPÖ-Vizebürgermeister (Bezirk Melk) soll Gelder des Vereins „Aktion Tschernobyl-Kinder Ybbs“ für private Zwecke verwendet haben. Es soll um eine Summe von 25.000 Euro gehen, gedacht war das Geld für kranke Kinder. ÖVP und FPÖ fordern Konsequenzen.
Der Politiker war bis Jahresbeginn für den Wohltätigkeitsverein „Aktion Tschernobyl Kinder Ybbs“ zuständig. Laut einem Bericht in der „NÖN” soll es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein. Konkret gehe es um nicht nachvollziehbare sowie fehlende Rechnungen, der Betrag wird mit 25.000 Euro beziffert, 15.000 Euro soll Schlatter bereits zurückgezahlt haben.
Der Ybbser SPÖ-Vizebürgermeister Dominic Schlatter soll aufgrund einer privaten Notlage gehandelt haben und legte nach einem Geständnis seine Funktionen zurück.
Der Sozialdemokrat soll „eine Reue deutlich zum Ausdruck gebracht” haben, hieß es. Vonseiten der Gemeinde wurde am Montag bestätigt, dass der Verdacht im Raum stehe, dass der Vizebürgermeister Gelder veruntreut habe. Der Staatsanwaltschaft St. Pölten liege derzeit keine Anzeige in diesem Zusammenhang vor, sagte Sprecher Leopold Bien auf Anfrage.
Derzeit keine Anzeige
Der niederösterreichische ÖVP-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner und der freiheitliche Melker Bezirksobmann Richard Punz fordern nun volle politische und rechtliche Aufklärung. So ortet Matthias Zauner „fehlende Kontrolle” des für die SPÖ-Gemeinden zuständigen Landesrats Sven Hergovich. Dass es bis jetzt zu keiner Anzeige gekommen ist, sei „ein Schlag ins Gesicht für alle ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger”, teilte er mit.
Auch die FPÖ fordert Konsequenzen. „Dass der zurückgetretene Ybbser SPÖ-Vizebürgermeister Dominic Schlatter tiefe Reue zeigt, versteht sich ja hoffentlich von selbst. Doch warum will die SPÖ-Bürgermeisterin und Obfrau des zuständigen Vereins für die ‚Aktion Tschernobyl Kinder Ybbs´ keine Anzeige erstatten? Was soll hier vertuscht werden?“, fragt der FPÖ Melk-Bezirksobmann Richard Punz und weiter: „Jeder Durchschnittsbürger würde juristisch verfolgt werden, aber ausgerechnet ein Politiker nicht? Das lässt eine verheerende Symbolwirkung entstehen. Die Opfer und Geschädigten sind immerhin krebskranke Kinder und großzügige Spender – reicht die Strahlkraft des selbsternannten SPÖ-Kontrolllandesrates nicht bis an die Donau?“
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