Stadt verbietet Regenbogenfahne: Diskussion geht weiter
Immer wieder wurde eine Regenbogenfahne attackiert – nun beschließt eine Stadtregierung, das Symbol der LGBTQ-Bewegung nicht mehr zu hissen. Der Bürgermeister reagiert drastisch, die Diskussion hält an.
Dass Regenbogenfahnen den öffentlichen Raum zieren, gehört heute zur Normalität. Doch die Regierung der Stadt Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern hat das Hissen des LGBTQ-Symbols am Bahnhof der Stadt vergangene Woche verboten. Der Grund: Immer wieder wurde die Fahne attackiert, einmal sogar gegen eine Fahne mit Hakenkreuz ausgetauscht.
Der homosexuelle Bürgermeister der drittgrößten Stadt des ostdeutschen Bundeslandes, Silvio Witt (parteilos), kündigt daraufhin seinen Rücktritt an. Er unterstütze in der Vergangenheit immer wieder queeren Aktivismus in der Stadt.
Bunte Kreidemalerei auf Asphalt, »Imagine« von John Lennon bei einer Trauermahnwache, Warnung vor »Faschisten« und Umarmungen kurz vor dem Tränenexitus, weil eine 60.000-Einwohner-Stadt an der Mecklenburgischen Seenplatte, in der 80 Prozent für AfD, CDU oder BSW gestimmt haben,… pic.twitter.com/AEK9iXptTv
— Jan A. Karon (@jannibal_) October 11, 2024
AfD stimmstärkste Partei
Das Abnehmen der Regenbogenfahne wurde von der Stadtregierung mehrheitlich beschlossen, berichten deutsche Medien. Die meisten Sitze im Rathaus gehen an die rechtspopulistische AfD, an zweiter Stelle kommt die christdemokratische CDU.
Der Beschluss sorgt aber auch für Empörung: Vor einigen Tagen fand eine Mahnwache mit circa 200 Teilnehmern vor dem Bahnhof statt. Die Demonstranten fordern, den Beschluss der Stadtregierung rückgängig zu machen. Dabei wird auch eine Schweigeminute für die Flagge abgehalten. Die Parteien links der Mitte, SPD, Linke und Grüne, wollen einen Gegenbeschluss einbringen.
Diskussionen auf X
Auf X (früher Twitter) ist die Meinung weiterhin geteilt. Während zahlreiche Befürworter die Maßnahme unterstützen, fordern viele User die Rückkehr der Fahne.
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