Stadt Wien: Teurere Öffi-Tickets für Senioren – aber günstige Senioren-Queer-WGs
Die Wiener Volkspartei und die Wiener Freiheitlichen werfen der Stadt Wien vor, das Leben von Senioren weiter zu erschweren, während Förderungen an Randgruppen gehen.
Alter Mann, der auf seine leere Brieftasche schaut, am Tisch sitzend, im Inneren des Hauses. (Symbolbild)GETTYIMAGES/urbazon
Die Wiener Linien haben drastisch die Ticketpreise erhöht. Bei der Jahreskarte für Senioren ist der Preis um 30 Prozent höher als im letzten Jahr – bei Einzelfahrten liegt die Preiserhöhung sogar bei 113 Prozent, da Einzelfahrscheine gänzlich abgeschafft werden.
„Die Stadtregierung rühmt sich oft, Wien sei eine Stadt für alle. Doch die Generation, die diese Stadt mit aufgebaut und jahrelang in ihr und für sie gearbeitet hat, wird so von der Gesellschaft ausgeschlossen. Mobilität ist ein Grundbedürfnis, dass durch diese ungerechte Preispolitik eingeschränkt wird. Wir fordern daher, dass das Einzelticket für Senioren beibehalten wird, um der Alterseinsamkeit und der sozialen Ungerechtigkeit entgegenzuwirken“, betont die Seniorensprecherin der Wiener Volkspartei, Gemeinderätin Ingrid Korosec, im Rahmen der Dringlichen Anfrage zum Thema Einsparungen im Sozialbereich.
Geld für manche Senioren
Die Wiener Volkshilfe eröffnet die erste queere Senioren-WG zum Spartarif. Laut Kurier belaufen sich die Mietkosten pro Monat auf maximal 780 Euro inklusive Energie- und Reinigungskosten, sowie WLAN und Betreuungsleistungen. „Davon können die meisten Wiener Senioren nur träumen“, ärgert sich der Seniorensprecher der Wiener FPÖ LAbg. Paul Stadler.
Für den Freiheitlichen ist es nicht nachvollziehbar, warum queere Menschen lediglich auf Grund ihrer sexuellen Orientierung so massiv entlastet werden: „Das ist eine Ungleichbehandlung, die mehr als ungerecht ist! Die Stadt hat jede Förderung für dieses Projekt sofort einzustellen. Es ist jedem unbenommen, in eine WG mit seinesgleichen zu ziehen. Dies allerdings auf Grund sexuellen Ausrichtung so dermaßen gefördert zu bekommen, ist geradezu unanständig!“
Abschließend hält er fest, dass es weit sinnvoller und auch fairer wäre, dieses Geld in Gratis-Öffi-Tickets für alle Wiener Senioren zu investieren: „Viele hunderttausend Euro nur für eine Randgruppe auszugeben, ist inakzeptabel. Wien sollte da viel mehr dem Vorbild anderer europäischer Städte folgen und für echte Entlastung sorgen.“
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