Stalin-Gate um Babler-Buch! Seine Autorenschaft soll vertuscht werden
Aufregung um ein Buch von SPÖ-Chef Andreas Babler! An mehreren Stellen wird darin der Diktator Josef Stalin, der den Tod von Millionen Menschen zu verantworten hat, unverhohlen verehrt. Mittlerweile scheinen dem SPÖ-Chef die Huldigungen aber unangenehm zu sein, denn seine Mitautorenschaft wurde plötzlich von seinem Wikipedia-Eintrag entfernt.
Die Sondierungsgespräche zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS werden jetzt von einer neuen Enthüllung überschattet – und die betrifft die Vergangenheit von SPÖ-Chef Andreas Babler. Konkret geht es um das Buch “Stamokap heute. Vom gegenwertigen Kapitalismus zur sozialistischen Zukunft”, das 2005 im Drehbuchverlag erstmals erschienen ist.
Laut Impressum ist Babler damals einer von neun Autoren des Redaktionsteams gewesen. Das 288 Seiten dicke Buch liest sich stellenweise wie eine Grundlagenwerk des modernen Linksextremismus, besonders bedenklich: An mehreren Stellen wird der sowjetische Diktator Josef Stalin, der für die Ermordung von Millionen Menschen durch Säuberungen und Hungersnöte verantwortlich war, nicht nur verharmlost – sondern sogar regelrecht verehrt!
So schreiben die Autoren etwa, dass Stalin in vielen Dingen “recht gehabt” hätte. Zudem werde die sogenannte „Entkulakisierung“, bei der hunderttausende Bauern enteignet, deportiert und ermordet wurden als Zwangsmaßnahme gegen nicht-sozialistische Elemente verharmlost. Diese habe aus Sicht der Verfasser “nichts mit staatlicher Willkür zu tun, sondern mit der Etablierung sozialistischer Klassenverhältnisse auf Basis sozialistischer Produktionsbedingungen.” Und: “Wer diese Veränderung nicht durchführen will, als erlässlich oder gar falsch betrachtet, ist antisozialistisch orientiert”, heißt es etwa dazu auf Seite 146.
An anderer Stelle heißt es unter Bezugnahme auf Che Guevara, dass es “die Aufgabe revolutionärer Marxisten” sei “ihre moralische Überlegenheit gegenüber der bürgerlichen Scheinmoral (…) auszuspielen.”
“Man stelle sich vor, ein FPÖ-Politiker würde ein Buch mit Hitler-Zitaten schreiben, die positiv kommentiert werden. Das würde zurecht einen Aufschrei auslösen”, fasst Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier am Freitagmorgen in exxpress live zusammen.
Es ist wirklich erschreckend: Das von Andreas Babler mitverfasste Buch glorifiziert fragwürdige Ideologien. Auf dem Cover prangt der rote Stern, und im Buch finden sich Aussagen, die Stalin in ein positives Licht rücken – darunter Sätze wie 'Stalin hatte in vielen Dingen Recht'.… pic.twitter.com/5jqG6LV0Gz
— exxpress (@exxpressat) November 15, 2024
Bislang schweigt die SPÖ zur problematischen Vergangenheit ihres Spitzenkandidaten. Doch unbemerkt ist das Thema freilich nicht geblieben. Im Wikipedia-Eintrag von Andreas Babler sind etwa alle Verweise auf seine “Stamokap”-Vergangenheit gelöscht worden.
Auf X (vormals Twitter) hagelte es deutliche Kritik. “Das soll wirklich euer Partner in einer Regierung sein?”, schreibt etwa ein empörter exxpress-Leser. Eine andere Leserin schreibt: “Gibt’s dazu schon eine Stellungnahme von Babler-das wäre tatsächlich ein Skandal”. “Das ist unfassbar! Das muss breit aufgedeckt werden! Die Bablerista sind lupenreine Marxisten”, kritisiert ein anderer.
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