Die Freiheitlichen konnten in allen 286 Gemeinden zulegen und schafften es in 194 auf Platz eins. Die ÖVP hingegen, die landesweit massive Verluste einfuhr und wie die SPÖ einen historischen Tiefststand hinnehmen musste, konnte nur in einer einzigen Gemeinde zusätzliche Stimmen lukrieren. Die SPÖ verlor in 246 Gemeinden, die Grünen in 282.

Die Freiheitlichen eroberten landesweit mit 34,8 Prozent (laut vorläufigem Ergebnis inkl. Wahlkartenprognose) klar den ersten Platz. Mehr als 30 Prozent erzielte die Partei auch in 252 der Gemeinden. Über 40 Prozent waren in 113 Gemeinden drinnen, in sechs davon die absolute Stimmenmehrheit.

Stimmenstärkste blaue Gemeinde war die vom geplanten Leitspital Liezen betroffene Gemeinde Rottenmann mit 63,23 Prozent – dort will die FPÖ das bestehende Spital statt des Neubaus in Stainach-Pürgg ausbauen. Am schwächsten schnitt die Partei in Graz mit 21,43 Prozent ab, wo es aber auch ein Plus von 8,32 Punkten gab.

ÖVP erlebt historisches Tief

Die ÖVP, die landesweit 9,3 Punkte verlor und ein historisches Negativ-Ergebnis von nur 26,8 Prozent einfuhr, legte nur in der Heimatgemeinde von Landesparteichef und Landeshauptmann Christopher Drexler zu: In Passail (Bezirk Weiz) gab es ein Plus von 7,82 Prozentpunkten. Die Partei kam dort auf 54,01 Prozent. In nur 74 der Gemeinden erreichte die Volkspartei Platz eins, in sieben davon kam sie auf über 50 Prozent. Stimmenstärkste davon war Ranten mit 55,12 Prozent.

Ein schwarzes Minus setzte es in 285 Gemeinden, die Partei konnte aber dennoch überall punkten. In 197 der Gemeinden betrug der Verlust mehr als zehn Prozentpunkte. Das schlechteste schwarze Ergebnis setzte es in Rottenmann mit nur 5,07 Prozent (minus 9,6 Punkte).

Landeshauptmann-Stv. Anton Lang (SPÖ /links) und der Landeshauptmann der Steiermark, Christopher Drexler (ÖVP) haben beide historische Negativ-Ergebnisse eingefahren.APA/ERWIN SCHERIAU

Verluste auch für SPÖ, Grüne und KPÖ

Auch die SPÖ musste nach 2019 neuerlich einen Rekord-Tiefststand hinnehmen (minus 1,6 Punkte auf 21,4 Prozent). In 246 Gemeinden gab es für die Roten Verluste, den größten davon in Trieben mit minus 20,65 Prozentpunkten (Ergebnis: 24,75 Prozent). Am schwächsten schnitt die SPÖ in Unterlamm ab – mit nur 6,31 Prozent (-3,59). Ein Plus gab es in nur 40 Gemeinden, in nur 19 war sie stärkste Partei. Stimmenstärkste davon war Vordernberg mit 58,62 Prozent (-11,38). Den noch größten Stimmenzuwachs erzielte die SPÖ in Graz mit plus 5,17 Prozentpunkten (Ergebnis: 20,71 Prozent).

Auch die massiven Verluste der Grünen (minus 5,9 Punkte auf ein Ergebnis von 6,2 Prozent) zeigen sich auf Gemeindeebene: In 282 davon verloren die Grünen Stimmen. In 223 davon erzielte die Partei weniger als fünf Prozent. Die noch stimmenstärkste grüne Gemeinde war Graz mit 14,02 Prozent, wo es allerdings ein Minus von 10,65 Prozentpunkten setzte. Ein Plus gab es in nur vier Gemeinden.

(v.l.) Grünen-Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl und KPÖ-Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler am Sonntag, 24. November 2024, im Rahmen der Steirischen Landtagswahl in Graz.APA/HANS KLAUS TECHT

Die NEOS konnten minimal zulegen (plus 0,5 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent). In 193 Gemeinden gab es Stimmenzuwächse. Stimmenstärkste Gemeinde war Ramsau am Dachstein mit 14,47 Prozent (+3,23). Das größte Plus gab es in Stattegg (+4,61). In 92 Gemeinden setzte es ein Minus. Am schwächsten schnitten die Pinken in Vordernberg ab – mit nur 1,01 Prozent (minus 0,35), gingen sie aber nirgends leer aus.

Die KPÖ musste am Sonntag bundesweit Federn lassen, kam mit 4,4 Prozent (minus 1,6) aber dennoch wieder mit zwei Mandaten in den Landtag. In 221 der Gemeinden büßte die KPÖ Stimmen ein. Mehr als zehn Prozent erzielte die Partei in nur einer Gemeinde, in nur 14 lag der Anteil der KPÖ bei über fünf Prozent. Stimmenstärkste Gemeinde war Graz mit 10,24 Prozent (minus 2,99). (APA/red)