Große Sammelunterkünfte wie im Jahr 2015 gibt es in Kärnten zwar nicht mehr, dafür existieren zahlreiche kleinere Quartiere. Eines davon liegt in Weitensfeld, wo seit über zehn Jahren Asylwerber untergebracht sind. Viele Bürger wollen endlich, dass sich das ändert.

Auch die Gemeinde St. Andrä drängt auf Veränderungen. Dort fordert der Gemeinderat, die Unterkunft in Lamm auf der Saualpe aufzulösen. Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) beschreibt die Sorgen der Bürger im Gespräch mit dem ORF wie folgt: „Die Bevölkerung in Lamm ist in erster Linie verunsichert bezüglich ihrer eigenen Sicherheit. Fremde Nationen haben fremde Gewohnheiten und wenn hier Menschen sind, die fern der Heimat sind, die auch schutzbedürftig sind, natürlich einen Platz brauchen, haben trotzdem die Nachbarn die Ängste.“

Landesregierung bleibt hart

Die zuständige Referentin Nadine Hell vom Flüchtlingswesen weist die Forderungen der Gemeinden knallhart zurück. „Dazu ist aber zu sagen, dass wir einen Vertrag haben mit unseren Vertragspartnern, mit den Quartiergebern in Kärnten und dass wir unsere Quartiere offen lassen, solange die Vertragspflichten von unseren Partnern auch erfüllt werden.“

Auslöser für die jüngste Kritik an Asylheimen waren u.a. Zwischenfälle in den Unterkünften selbst. „In Lamm war es so, dass es zu einem Streit zwischen den Bewohnern gekommen ist und auch zu einer Verletzung. (…)“, so Hell. Die Täter seien bereits strafrechtlich erfasst. Auch in Weitensfeld habe es eine versuchte Selbstverletzung gegeben.

65 Menschen aus 18 Nationen

In der Unterkunft Lamm leben derzeit 65 Asylwerber aus 18 verschiedenen Ländern – darunter Frauen und Kinder, nicht nur Männer, wie oft behauptet wird.jedoch überwiegend Männer.

Kärnten liegt bei der Erfüllung der Unterbringungsquote mit 57 % deutlich unter dem Soll. „Das heißt, wir sind nicht in der Situation sagen zu können, wir können uns leisten, Quartiere zuzusperren“, erklärt Nadine Hell. Die Frage die sich jedoch jedermann stellen sollte, wer legt diese Quote fest? Wer bestimmt wann genug ist? Die Bürger haben hier ganz bestimmt kein Mitspracherecht.