US-Präsident Donald Trump hat Pharmaunternehmen öffentlich aufgefordert, Belege für die Wirksamkeit ihrer Corona-Medikamente vorzulegen. Auf seinem Onlinedienst Truth Social schrieb er: „Ich will die Antwort, und zwar jetzt.“

Trump betonte, ihm seien „außergewöhnliche Informationen“ von Pfizer und anderen Firmen gezeigt worden, jedoch würden diese nie der Öffentlichkeit präsentiert. Stattdessen würden Unternehmen zusehen, wie sich „alle gegenseitig zerreißen, darunter Bobby Kennedy Jr. und die CDC“.

Vom „Wunder“ zum Zweifel

Anfangs lobte Trump die Impfstoffe noch als „Wunder“. Nun stellt er Sicherheit und Wirksamkeit in Frage – auch vor dem Hintergrund, dass sein Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. die Zugangsregeln verschärft hat.

Über das Impf- und Medikamentenprogramm seiner ersten Amtszeit schrieb Trump: „Ich hoffe, dass die Operation Warp Speed so ‚brilliant‘ war, wie viele behaupten. Wenn das nicht der Fall sei, möchten wir alle darüber informiert werden und wissen, warum.“

Politische Dimension

Mit seiner Kritik sagt er das, was sich viele Republikaner, die Impfungen deutlich skeptischer sehen als Demokraten oder Unabhängige, schon sehr lange denken.

Seine Kritik kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die US-Regierung die Regeln für Covid-Auffrischungen verschärft hat. Wer eine weitere Impfung möchte, muss sich zuvor ärztlich untersuchen und beraten lassen – ein unkomplizierter Zugang ist nicht mehr möglich.

Kennedys harte Linie

Anfang August hatte Gesundheitsminister Kennedy zahlreiche Projekte zur Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gestoppt. Zuvor zog er die offiziellen Corona-Empfehlungen zurück, entließ das Impfberatungsgremium und weigerte sich sogar bei einem Masernausbruch, Impfungen öffentlich zu befürworten.