Tanner: Gehen gemeinsam mit Ungarn proaktiv gegen neue Bedrohungen vor
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) traf ihren Amtskollegen Tibor Benkő in der Grenzstadt Sopron. Bei dieser Gelegenheit dankte die Ministerin Ungarn für die Afghanistan-Luftbrücke. Die traditionell gute Kooperation zwischen beiden Ländern wolle man vertiefen.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat Ungarn für die Unterstützung bei der Evakuierung aus Afghanistan im Sommer gedankt. “Neben der Unterstützung Deutschlands hat auch Ungarn uns dabei geholfen, österreichische Staatsbürger aus dem Krisengebiet auszufliegen. Dafür bedanke ich mich herzlich”, sagte sie nach ihrem Treffen mit ihrem Amtskollegen Tibor Benkő am Donnerstag.
Das Gespräch der beiden Verteidigungsminister fand in einem Hotel am Rande der ungarischen Grenzstadt Sopron (Ödenburg) statt. Weitere Themen waren die Kooperation beim EU-Außengrenzschutz sowie im Rahmen der internationalen Missionen am Westbalkan. Derzeit leitet Ungarn die NATO-geführte Truppe KFOR im Kosovo, wo auch 344 Bundesheer-Soldaten im Einsatz sind. Die EU-Mission EUFOR/ALTHEA in Bosnien-Herzegowina wird wiederum von Österreich geleitet, 291 Angehörige des Bundesheeres sind an der Mission beteiligt.
Engagement in Nachbarschaftsregionen verstärken
“Die sicherheitspolitische Situation in Europa hat sich durch neue Herausforderungen, Risiken und Bedrohungen verschlechtert, diese sind komplexer geworden und kaum vorhersehbar. Da die meisten Risiken ihren Ursprung in der Nachbarschaft der EU haben, ist ein proaktives Engagement unserer beiden Länder notwendig. Für Österreich bedeutet das, das Niveau und Engagement in diesen Regionen mit unseren Soldaten noch weiter zu forcieren”, so die Ministerin laut der Mitteilung. “Am Westbalkan ist die Lage nach wie vor instabil und wir müssen auch hier künftig mit möglichen Konflikten rechnen.”
Thematisiert wurde weiters ein mögliches Abkommen im Bereich der grenzüberschreitenden Luftraumüberwachung. Entsprechende Verhandlungen würden derzeit auch mit Slowenien und der Tschechischen Republik geführt, hieß es. Ungarn könnte demnach folgen. (APA/Red)
Kommentare