ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner macht sich stark für Frauen beim Heer
Mit einem umfangreichen Maßnahmen-Paket will ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner den Frauenanteil beim Heer steigern.
Aktuell absolvieren 670 Frauen ihren Dienst beim Bundesheer. Um den Frauenanteil weiter zu steigern, setzt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) auf sieben Maßnahmen. Diese präsentierte sie in einem aktuellen Bericht am Dienstag. Unter anderem soll das laufende Projekt “Fit fürs Heer” weitergeführt werden und zusätzlich eine Fitness-App den Einsteigerinnen beim Erreichen der geforderten körperlichen Leistungen helfen.
Präsentation des Berichts „Militärische Dienstleistungen von Frauen in den Jahren 2019 und 2020“
“Wir sind am richtigen Weg, aber das Ziel haben wir noch lange nicht erreicht. Es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns”, sagte Tanner bei der Präsentation am Dienstag. Frauen sowie Soldatinnen sollen vermehrt für die Ausbildung als Informationsoffizier angeworben werden und bei Rekrutierungsmaßnahmen helfen. Tanner sieht diese Maßnahmen als einen wichtigen Schritt, um Frauen für den Soldatinnenberuf zu gewinnen: “Soldatin zu sein bedeutet, eine vielfältige und abwechslungsreiche Tätigkeit auszuüben. Wir bieten laufend Schnupper- und Informationstage für interessierte Frauen an.” Die Ministerin möchte außerdem mit der Weiterführung der Maßnahmen und Verbesserungen des Berufes Soldatin “die Anzahl der Soldatinnen beim Bundesheer kontinuierlich und nachhaltig steigern”.
Seit 2004 bietet das Bundesheer regelmäßig Vorbereitungstage oder -wochenenden sowie Schnupper- und Karrieretage an. Um junge Soldatinnen zu fördern und zu unterstützen, bietet das Heer weiters ein spezielles Mentorinnen-Programm: “Neueinsteigerinnen” sollen von einer ausgebildeten Mentorin, einer Soldatin, in ihrer Ausbildung begleitet werden.
Mehr Präsenz von Frauen
2020 wurde das Referat für “Angelegenheiten der menschlichen Sicherheit mit Bezug auf Einsätze” im Verteidigungsministerium implementiert. Ein Schwerpunkt des Referates ist, den Soldatinnenanteil und die Auslandeinsatzverwendung von Frauen zu erhöhen. Das Verteidigungsministerium ist aber auch Teil einer interministeriellen Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen “Frauen, Frieden und Sicherheit”. Im Rahmen der Resolution und mit dem Ziel, eine gesteigerte Präsenz weiblicher Soldaten im Auslandseinsatz zu erreichen, wurde bei NATO-Einsätzen die Funktion der “Gender Advisor” eingeführt. In den Jahren 2019 und 2020 entsandte das Bundesheer erstmals zwei Soldatinnen in dieser Funktion ins Ausland (KFOR, MINUSMA). In den letzten zwei Jahren befanden sich durchschnittlich 27 Frauen monatlich im Auslandseinsatz – in Funktionen wie Militärärztin, Stabsoffizier oder “Military Observer”.
Zur Steigerung des Frauenanteils startet das Österreichische Bundesheer mit Ende April zusätzlich zum Girls Day eine Frauenwerbekampagne.
Bundesheer ist die strategische Reserve der Republik
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gab heute in einer aktuellen Stunde einen Überblick über die Einsätze des vergangen „außergewöhnlichen“ Jahres 2020. Sie dankte dem Personal für die “unermüdliche Disziplin” und Durchhaltevermögen aufgrund der Covid-Ausnahmesituation.
Täglich beweisen österreichische Soldaten und Bedienstete, dass das Bundesheer die strategische Reserve der Republik sei. Es sei immer da, wenn es gebraucht werde, und das auch unter erschwerten Bedingungen.
470 von 660 Einsätzen des letzten Jahres standen im Zusammenhang mit Corona selbst, so die Bilanz. Zu Spitzenzeiten waren mehr als 8600 Soldaten im In- und Ausland im Einsatz. Der Aufschub-Präsenzdienst sei dabei ebenso notwendig gewesen, wie die Teil-Mobilisierung der Miliz, die laut Tanner ein “historischen Moment” gewesen sei. Desweiteren berichtete sie von einer Verfünffachung der Arbeitsstunden und einer Verdopplung der Einsätze 2020. Viele Bedienstete seien auch im Zusammenhang mit Naturkatastrophen im Einsatz gewesen.
(APA/red)
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