Tausendfach Allahu-akbar-Rufe in Wien-Favoriten: Türken feierten Erdogans Wahlsieg
Allahu akbar – Allah ist größer: Dieser Ruf war in der Nacht auf Montag tausendfach in Wien-Favoriten zu hören. Massen an Zuwanderern feierten lautstark den Wahlsieg von Recep Tayyip Erdogan (69), in Österreich wählten ihn 72 % der Türken. Die FPÖ kritisierte diese Feiern.
Allah ist größer, Allah ist groß – Allahu akbar: Tausende in Wien lebende Türken riefen bei der Massendemo auf dem Reumannplatz diese Worte, die auch islamistische Terroristen verwenden. Kein Wunder, dass bei der Wiener Polizei besorgte Bewohner von Wien-Favoriten anriefen – aber erst um 21.30 Uhr soll die Exekutive dann versucht haben, die laute Wahlparty der in Österreich lebenden Türken aufzulösen.
Wie berichtet, hat Recep Tayyip Erdogan im 2. Wahlgang klar mit 57,7 % gewonnen, in Österreich erhielt der nicht unumstrittene türkische Langzeitpräsident sogar 72 % der Stimmen der Auslands-Türken.
Hunderte von #Erdogan-Anhängern feiern den Wahlsieg des türkischen Präsidenten am #Reumannplatz. #Wien #Tuerkei pic.twitter.com/Q8xMdEMTdB
— Balazs Csekö (@balazscseko) May 28, 2023
FPÖ kritisierte Massenfeier: "Gegengesellschaft"
Die Freudenfeiern in Wien-Favoriten und das starke Ergebnis von Erdogan in Österreich sorgten auf den Social-media-Kanälen sofort für emotionale Debatten. So meinte Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp auf Twitter: “Alle Erdogan-Fans sollen ihren Führer in der Türkei bejubeln. Geht nach Hause!”
Wie Nepp verstanden viele Österreicher nicht, warum dieser Massenauflauf zugelassen worden ist – immerhin waren auch zahlreiche rechtsextreme Türken unter den Teilnehmern, die den “Wolfsgruß” zeigten. Auch die Allahu-akbar-Schreie sind – und das wissen auch die Rufer – nach zahlreichen Terroranschlägen nicht wirklich in einer mitteleuropäischen Großstadt angebracht.
Nicht ungefährlich eskalierte die Situation auch auf dem Gürtel, auf der Triester Straße und auf der Laxenburger Straße: Hunderte Menschen waren auf den Fahrbahnen, schwenkten Fahnen, immer wieder ließen türkische Zuwanderer ihre Autos aufheulen, hupten.
“Das ist keine Parallelgesellschaft, sondern eine Gegengesellschaft. Diese Menschen lehnen uns ab und wollen aktiv mit Österreich nichts zu tun haben”, meinte dazu Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp. Von den anderen Parteien kamen bisher keine Aussagen zu den irritierenden Szenen in Wien.
Wie berichtet, will die Ausländer-Partei auch künftig eine ganz spezielle Ramadan-Beleuchtung für den Bezirk Favoriten – so wie die Weihnachtsbeleuchtung in anderen Bezirken.
Traffic chaos in #Vienna's #Favoriten district as pro-#Erdogan supporters are celebrating Turkish President's election victory. #Turkey #Austria pic.twitter.com/ggN9kwUVsC
— Balazs Csekö (@balazscseko) May 28, 2023
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