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Der Verdächtige wurde am Dienstagmorgen bei einem Polizei-Einsatz in der belgischen Gemeinde Schaerbeek erschossen. Vor Ort wurde die Tatwaffe des Terror-Angriffs gefunden, sagte Innenministerin Annelies Verlinden (45).

Attentäter rief Allahu-Akbar

In aller Ruhe konnte der Zuwanderer Abdesalem Lassoue (45) Montagabend auf einem Gehsteig in Brüssel sein Colt M4 Sturmgewehr zusammenbauen und laden, das zeigt ein Video aus einer Überwachungskamera. In der Nähe des Place Sainctelette – nur wenige Meter entfernt von Brüssels Migrations-Museum – eröffnete der Tunesier dann das Feuer auf schwedische Touristen: Die Opfer versuchten noch, in einen Hauseingang zu fliehen, der Täter hat sie verfolgt und mehrmals auf sie geschossen – zwei schwedische Staatsbürger waren sofort tot. Ein drittes Opfer, ein Taxifahrer, ist laut Staatsanwaltschaft inzwischen außer Lebensgefahr.

Bei seinen Morden soll der Attentäter auch “Allahu Akbar” gerufen haben. Trotz eines sofortigen Großeinsatzes der belgischen Polizei konnte der Tunesier auf seinem Motorroller flüchten – noch immer ist der schwerbewaffnete Migrant irgendwo in der 1,2-Millionen-Einwohner-Stadt unterwegs.

Bei dem in Brüssel zu diesem Zeitpunkt stattfindenden EM-Qualifikationsspiel verbreitete sich die Nachricht vom Tod der beiden Schweden in der Halbzeit. Nach Angaben des schwedischen TV-Senders SVT hätten die Spieler der schwedischen Nationalmannschaft daraufhin beschlossen, das Spiel nicht fortzusetzen. Die belgischen Nationalspieler hätten sich dem angeschlossen. Mehrere Tausend Menschen mussten aus Sicherheitsgründen zunächst im Brüsseler Fußballstadion ausharren, bis die Sicherheitslage geklärt war.

Mit einer solchen Waffe tötete der Islamist: Das Sturmgewehr vom Typ Colt M4
Polizisten versorgen in Brüssel einen weiteren Schwerverletzten.

Islamistische Terroristen riefen in der Vorwoche zu weltweiten Angriffen auf

Nach den Terror-Aufrufen durch Hamas-Kommandeure in der Vorwoche sind die Spezialeinheiten der Exekutive in höchster Alarmbereitschaft: Attacken wie jetzt in Brüssel, dass also ein “Lone Wolf” zur Waffe greift, der sich schon seit Jahren radikalisiert hat, seien zu erwarten – diese Attentate sollen die “Rache” für die vor acht Tagen begonnenen Gegenschläge auf die Hamas in Gaza sein.

Bestärkt fühlen sich die gewaltbereiten Islamisten auch durch die aggressiven Demonstrationen gegen Israel, die in allen Hauptstädten Europas aktuell stattfinden dürfen. So wird auch bei diesen Protesten der Palästinenser-Fans laut zur “Auslöschung Israels” und zum “Heiligen Krieg gegen alle Ungläubigen” aufgerufen.

Die EU-Verwaltungs-City Brüssel ist immer wieder Schauplatz von islamistischen Terrorangriffen: Erst vor vier Wochen endete der Prozess zu den Brüsseler Terroranschlägen im Jahr 2016. Drei Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatten damals Bomben am Brüsseler Flughafen Zaventem sowie in einer U-Bahn-Station im Herzen der belgischen Hauptstadt gezündet. Sie töteten über 30 Menschen, 340 wurden verletzt. Für Fassungslosigkeit bei den Hinterbliebenen sorgten damals auch Medienberichte, wonach mehrere der Angeklagten vor den Anschlägen von den belgischen Sicherheitsbehörden überwacht worden waren – und später dennoch ihre Bluttaten verüben konnten.

Auf der Flucht: der Tunesier Abdesalem Lassoued - er ist illegal in Belgien.
Panik: Der Terrorist (hellrote Jacke) feuert in Brüssel auf Passanten.
Die Polizei konnte den Terrormörder nicht fassen.
Die genaue Zahl der Opfer des Terroristen war in den Morgenstunden noch nicht klar.