Terroranschlag in Frankreich: Islamist setzt Synagoge in Brand, dann schießt er auf Polizisten
In Frankreich ist es am Samstag zu einem Terrorangriff gekommen. In der Küstenstadt La Grande-Motte wurde eine Synagoge in Brand gesteckt. Der Täter ist ein polizeibekannter 33-jähriger Algerier. Bei seiner Tat trug er die Palästina-Flagge um den Körper. Bei seiner Festnahme schoss er auf die Polizisten. Inzwischen wurden vier Personen festgenommen.
Dabei soll es am Samstagmorgen in La Grande-Motte zu einer Explosion gekommen sein. Dabei wurden zwei Türen der Synagoge Beth Yaacov im Ort nahe Montpellier in Brand gesetzt. Vor dem Gebäude gingen außerdem mehrere Autos in Flammen auf. In der Nähe soll auch eine Glasflasche explodiert sein, ein Polizeibeamter wurde leicht verletzt.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einem “Terrorakt”. Es werde “alles getan, um den Urheber dieses Terrorakts zu finden”, erklärte er auf dem Kurznachrichtendienst X.
Pensées pour les fidèles de la synagogue de la Grande-Motte et tous les Juifs de notre pays. Tout est fait pour retrouver l’auteur de cet acte terroriste et protéger les lieux de culte.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) August 24, 2024
La lutte contre l’antisémitisme est un combat de chaque instant, celui de la Nation unie.
Nach der Brand-Tat flüchtete der Täter. 200 Polizisten und Gendarmen hatten stundenlang nach dem Mann gesucht. Bei seiner Flucht wurde er durch mehrere Videoüberwachungskameras gesichtet. Da er sein Gesicht nicht verbarg, konnten die Ermittler ihn rasch identifizieren.
Auf den Überwachungsbildern ist zu sehen, wie er eine Palästina-Flagge um die Taille trägt. Auf seinem Kopf trägt er zudem eine Kufiya, auch “Palästinenser-Tuch” genannt. Eine Waffe ist ebenfalls auf einem der Bilder erkennbar. Bei dem Täter handelt sich um einen 33-jährigen illegalen Migranten aus Algerien, der bereits polizeibekannt ist.
Inzwischen hat es im Zusammenhang mit dem Terrorakt mehrere Durchsuchungen gegeben. Der 33-Jährige wurde schließlich am Samstagabend in Nîmes in der Einwanderersiedlung des Stadtteils Pissevin festgenommen. Sie liegt rund 40 Kilometer vom Anschlagsort La Grande-Motte entfernt. Als die Polizisten ihn festnehmen wollten, soll der dringend Tatverdächtige Feuer eröffnen haben. Nachdem die Polizei den Mann neutralisiert hatte, konnte dieser schließlich in Gewahrsam genommen werden.
Frankreichs Premierminister Gabriel Attal und Innenminister Gérald Darmanin reisten noch am selben Nachmittag zum Ort des Terrorakts. Der Premier stufte die Tat als antisemitisch motiviert ein, der Islamist sei “äußerst entschlossen” vorgegangen.
“Wir können davon ausgehen, dass wir einem absoluten Drama entgangen sind”, sagte Attal, denn “wenn die Synagoge zu diesem Zeitpunkt mit Gläubigen gefüllt gewesen wäre, hätte es wahrscheinlich Opfer gegeben”. Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober auf den Staat Israel gebe es ein gefährliches Klima für Juden im Land.
Freitagsabend beginnt der Schabbat, der samstagabends endet. Weshalb normalerweise eine Synagoge samstagmorgens gut besucht ist. Zum Zeitpunkt des Anschlags befanden sich laut Ermittlern fünf Menschen in dem Gebäude, darunter auch der Rabbiner. Sie alle blieben unverletzt.
Drei weitere Festnahmen
Zudem wurden drei weitere Personen aus dem Täter-Umfeld wurden in Polizeigewahrsam genommen. Die französische Antiterror-Staatsanwaltschaft (PNAT) leitete Ermittlungen wegen versuchten terroristischen Mordes und der Bildung einer terroristischen kriminellen Vereinigung zur Vorbereitung von Verbrechen gegen Personen ein.
Wie France Info aus Ermittlungskreisen erfuhr, werden die Ermittlungen “aktiv fortgesetzt”, um zu erfahren, wie er seine Tat durchführen sowie er fliehen konnte.
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