Dabei soll es am Samstagmorgen in La Grande-Motte zu einer Explosion gekommen sein. Dabei wurden zwei Türen der Synagoge Beth Yaacov im Ort nahe Montpellier in Brand gesetzt. Vor dem Gebäude gingen außerdem mehrere Autos in Flammen auf. In der Nähe soll auch eine Glasflasche explodiert sein, ein Polizeibeamter wurde leicht verletzt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einem “Terrorakt”. Es werde “alles getan, um den Urheber dieses Terrorakts zu finden”, erklärte er auf dem Kurznachrichtendienst X.

Nach der Brand-Tat flüchtete der Täter. 200 Polizisten und Gendarmen hatten stundenlang nach dem Mann gesucht. Bei seiner Flucht wurde er durch mehrere Videoüberwachungskameras gesichtet. Da er sein Gesicht nicht verbarg, konnten die Ermittler ihn rasch identifizieren.

Auf den Überwachungsbildern ist zu sehen, wie er eine Palästina-Flagge um die Taille trägt. Auf seinem Kopf trägt er zudem eine Kufiya, auch “Palästinenser-Tuch” genannt. Eine Waffe ist ebenfalls auf einem der Bilder erkennbar. Bei dem Täter handelt sich um einen 33-jährigen illegalen Migranten aus Algerien, der bereits polizeibekannt ist.

Inzwischen hat es im Zusammenhang mit dem Terrorakt mehrere Durchsuchungen gegeben. Der 33-Jährige wurde schließlich am Samstagabend in Nîmes in der Einwanderersiedlung des Stadtteils Pissevin festgenommen. Sie liegt rund 40 Kilometer vom Anschlagsort La Grande-Motte entfernt. Als die Polizisten ihn festnehmen wollten, soll der dringend Tatverdächtige Feuer eröffnen haben. Nachdem die Polizei den Mann neutralisiert hatte, konnte dieser schließlich in Gewahrsam genommen werden.

Frankreichs Premierminister Gabriel Attal.GETTYIMAGES/Sean Gallup / Staff

Frankreichs Premierminister Gabriel Attal und Innenminister Gérald Darmanin reisten noch am selben Nachmittag zum Ort des Terrorakts. Der Premier stufte die Tat als antisemitisch motiviert ein, der Islamist sei “äußerst entschlossen” vorgegangen.

“Wir können davon ausgehen, dass wir einem absoluten Drama entgangen sind”, sagte Attal, denn “wenn die Synagoge zu diesem Zeitpunkt mit Gläubigen gefüllt gewesen wäre, hätte es wahrscheinlich Opfer gegeben”. Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober auf den Staat Israel gebe es ein gefährliches Klima für Juden im Land.

Freitagsabend beginnt der Schabbat, der samstagabends endet. Weshalb normalerweise eine Synagoge samstagmorgens gut besucht ist. Zum Zeitpunkt des Anschlags befanden sich laut Ermittlern fünf Menschen in dem Gebäude, darunter auch der Rabbiner. Sie alle blieben unverletzt.

Drei weitere Festnahmen

Zudem wurden drei weitere Personen aus dem Täter-Umfeld wurden in Polizeigewahrsam genommen. Die französische Antiterror-Staatsanwaltschaft (PNAT) leitete Ermittlungen wegen versuchten terroristischen Mordes und der Bildung einer terroristischen kriminellen Vereinigung zur Vorbereitung von Verbrechen gegen Personen ein.

Wie France Info aus Ermittlungskreisen erfuhr, werden die Ermittlungen “aktiv fortgesetzt”, um zu erfahren, wie er seine Tat durchführen sowie er fliehen konnte.