Der Brenner ist am Limit. Kanzler Christian Stocker (ÖVP) schlägt Alarm: „Der Brenner ist ein Thema, das uns in besonderem Maß beschäftigt, weil Tirol stark von den Lkw-Durchfahrten betroffen ist: Wir sprechen von etwa 2,4 bis 2,5 Millionen Lkw-Fahrten pro Jahr. Damit ist eine Belastungsgrenze erreicht“, sagte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) in Rom vor seinem Treffen mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

Slot-System statt Dauerstau?

Österreich könne die Brennerautobahn nicht weiter ausbauen. „Sie ist in ihrer Kapazität begrenzt, der Durchfluss kann nicht gesteigert werden“, erklärte Stocker. „Uns geht es daher zum einen darum, die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene weiter voranzutreiben – insbesondere mit dem Brennerbasistunnel. Zum anderen halte ich ein Slot-System für sinnvoll. Ich werde dieses Thema hier in Rom ansprechen, weil es eine Verbesserung in der Verteilung der Durchfahrten ermöglichen könnte.“

Italien klagt – doch Stocker pocht auf Lösung

Bezüglich der italienischen Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) gegen Tirols Maßnahmen meinte der Kanzler: „Mir ist bewusst, dass es ein laufendes Verfahren gibt, dessen Ausgang noch offen ist. Aber unabhängig davon, wie das Gericht entscheidet, wird sich an der realen Situation am Brenner wenig ändern. Deshalb braucht es eine politische Lösung – denn egal, wie das Urteil ausfällt, die Probleme vor Ort bleiben bestehen.“

Schiene als Hoffnung, doch Dauerlösung braucht Partner

Langfristig setzt Österreich auf den Brennerbasistunnel – aber der braucht Zeit. Stockers zentrale Botschaft: Es darf kein Gegeneinander mehr geben – der Transitverkehr ist eine europäische Herausforderung, keine Tiroler Provinzangelegenheit. Es wird sich zeigen, ob man das auch in Rom so sieht.