Trotz sinkender Zahlen: Deutschland bleibt Asyl-Hauptziel
Die Anzahl der Asylbewerber in Europa ist rückläufig. Laut Zahlen der EU-Asylagentur (EUAA), die der “Welt am Sonntag” vorliegen, wurden im ersten Halbjahr 2024 in der Europäischen Union sowie in Norwegen und der Schweiz insgesamt 499.470 Asylanträge registriert – ein Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
In Deutschland sank die Zahl der Asylanträge um 20 Prozent auf 115.682, dennoch bleibt das Land das Hauptzielland. Die Bundesregierung führt den Rückgang auf die Einführung stationärer Grenzkontrollen zurück. Die meisten Asylanträge in Deutschland wurden von Syrern (29 Prozent), Afghanen (18 Prozent) und Türken (10 Prozent) gestellt. Jeder zweite syrische und afghanische Asylbewerber reichte seinen Antrag im ersten Halbjahr in Deutschland ein.
In Österreich gab es dagegen 41 Prozent weniger Anträge. Die meisten Antragsteller kamen hierzulande aus Syrien (51 Prozent) und Afghanistan (15 Prozent). Auf dem dritten Platz folgten Menschen aus der Türkei (5,5 Prozent).
Spanien meldete 87.700 Asylanträge, was einem Anstieg von einem Prozent entspricht, Italien verzeichnete 81.108 Anträge (plus 32 Prozent), Frankreich 77.474 (minus sechs Prozent) und Griechenland 29.776 (plus 77 Prozent). Die wenigsten Asylanträge gab es in Ungarn (13), der Slowakei (79) und Malta (234). Auffällig ist der Rückgang der Asylanträge in Österreich um 41 Prozent und in Bulgarien um 39 Prozent.
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