Ein historischer Moment in Jerusalem: US-Präsident Donald Trump sprach im israelischen Parlament, der Knesset, und verkündete nichts Geringeres als eine neue Ära im Nahen Osten. Nach Monaten des Krieges erklärte Trump, dass nun eine breite Front arabischer Staaten die Entwaffnung der Hamas unterstütze.

„Praktisch die gesamte Region hat den Plan gebilligt, Gaza sofort zu entmilitarisieren, die Hamas zu entwaffnen und Israels Sicherheit in keiner Weise mehr zu bedrohen“, sagte Trump unter lautem Applaus.

Er sprach von einer neuen Koalition verantwortungsbewusster Nationen, die sich gegen Terror und Instabilität stelle. Welche Staaten zu dieser Allianz gehören, ließ Trump offen – doch seine Botschaft war eindeutig: „Es ist offensichtlich, dass die produktiven und verantwortungsvollen Nationen der Region keine Feinde mehr sein sollten, sondern Partner – und letztlich Freunde. Das wird passieren. Ihr solltet zusammen gegen die Kräfte des Chaos kämpfen.“

Erlaubnis zur Wiederbewaffnung – dann Kurswechsel

Bemerkenswert: Wie mitreisende Journalisten berichten, hatte Trump zuvor eingeräumt, seiner Regierung habe der Hamas „zeitweise die Erlaubnis“ gegeben, sich erneut zu bewaffnen, um nach Monaten des Krieges „wieder Ordnung herzustellen“. Der Präsident wörtlich: „Sie haben offen darüber gesprochen, und wir haben ihnen für einen Zeitraum die Erlaubnis erteilt.“

Mit seiner Rede in der Knesset markierte Trump nun den klaren Wendepunkt: Statt Duldung – Abrüstung. Statt Waffen – Frieden.

„Die Sonne geht auf über einem Heiligen Land, das endlich Frieden gefunden hat“

In viel Pathos beschrieb Trump die historische Wende: „Heute sind die Himmel ruhig, die Waffen schweigen, die Sirenen sind still – die Sonne geht auf über einem Heiligen Land, das endlich Frieden gefunden hat.“

Er sprach von einem „historischen Sonnenaufgang über einem neuen Nahen Osten“, dem Ende des Zeitalters von Terror und Tod – und dem Beginn eines Zeitalters des Glaubens, der Hoffnung und des Friedens.

Trump über Netanjahu: „Er ist nicht leicht im Umgang, aber genau das macht ihn groß“APA/AFP/POOL/Evan Vucci

Netanjahu: „Noch nie hat jemand die Welt so schnell bewegt“

Israels Premier Benjamin Netanjahu würdigte Trumps Rolle mit emotionalen Worten: „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der die Welt so schnell, so entschlossen und so entschieden bewegt hat wie Donald Trump.“ Der US-Präsident habe „Amerika wieder auf den Fahrersitz gebracht“ und das Kräfteverhältnis im Nahen Osten neu geordnet. Die Entscheidung, das iranische Atomzentrum Fordo zu bombardieren und den iranischen General Soleimani auszuschalten, habe „die Welt verändert“.

Netanjahu weiter: „Die letzten zwei Jahre waren eine Zeit des Krieges – die kommenden zwei Jahre werden eine Zeit des Friedens“, so Netanjahu. Er kündigte an, dass weitere Friedensverträge mit arabischen Staaten „viel schneller kommen werden, als viele glauben“.

„Nicht der Einfachste – aber genau das macht ihn groß“

Trump lobte seinerseits den israelischen Premier – auf typisch Trump’sche Art: „Bibi ist nicht leicht im Umgang, das will ich Ihnen sagen. Aber genau das macht ihn großartig.“ Das Publikum lachte, Netanjahu nickte.

„Frieden durch Stärke – keine politische Korrektheit“

Trump rühmte auch sein eigenes außenpolitisches Konzept: „Meine Persönlichkeit ist darauf ausgerichtet, Kriege zu stoppen – und das scheint zu funktionieren. Aber wenn Amerika kämpft, dann gewinnen wir. Ohne politische Korrektheit.“

Er lobte Außenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Pete Hegseth für die „stärkste Armee, die Amerika je hatte“ – und erklärte: „Wir haben acht Kriege in acht Monaten beendet – darunter den Gaza-Krieg.“

Israel habe von den USA „die besten Waffen der Welt“ erhalten. „Bibi rief mich ständig an – wegen Waffen, von denen ich teils noch nie gehört hatte. Aber wir haben sie geliefert – und Israel wusste, wie man sie einsetzt.“

Der US-Präsident unterstreicht: „Der Albtraum ist endlich vorbei“APA/AFP/POOL/Evelyn Hockstein

„Der Albtraum ist vorbei – für Israelis und Palästinenser“

Trump erinnerte an die Gräuel des 7. Oktober 2023 – den Hamas-Terrorangriff auf Israel: „Es war die schlimmste Ermordung von Juden seit dem Holocaust. Hamas’ Grausamkeit traf den Kern der Menschheit. Doch jetzt ist der lange, schmerzhafte Albtraum endlich vorbei – für Israel, für Palästinenser und für viele andere.“

Die Morgendämmerung, so Trump, breche über „eine Region im Wandel“ an – eine „hellere, schönere Zukunft liege plötzlich in Reichweite“.

Trump fordert: „Begnadigt Bibi!“

In einem Moment, der selbst im Knesset für Aufsehen sorgte, wandte sich Trump direkt an Israels Präsident Isaac Herzog – und forderte ihn auf, Netanjahu zu begnadigen: „Ich habe eine Idee – warum geben Sie Bibi nicht einfach eine Begnadigung? Wen interessieren Zigarren und Champagner?“

Zwischen Gelächter und Applaus reagierte Netanjahu gelassen – und mit einer Gegen-Geste: Er kündigte an, Trump für den Israel-Preis vorzuschlagen, die höchste Auszeichnung des Landes. „Wenn andere schwach waren, waren Sie stark. Wenn andere uns im Stich ließen, standen Sie an unserer Seite. Und ich bin sicher: Donald Trump wird auch den Friedensnobelpreis bekommen.“