Der designierte US-Präsident Donald Trump plant den Ausstieg aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der am Tag seines Amtsantritts am 20. Januar erfolgen soll. Es ist die Entmachtung eines „Alleinherrschers“, der „die Macht hat, über konkrete Projekte und Schwerpunkte der WHO zu bestimmen. Anliegen, die nicht ihren Prioritäten und Zielen entsprechen, werden schlicht nicht finanziert.“ Das „Problem philanthropischer Zuwendungen besteht darin, dass sie üblicherweise zweckgebunden sind. Das trifft auch für 80 Prozent des WHO-Budgets zu. Damit wird die globale Gesundheitsagenda nicht mehr von der Generalversammlung der WHO bestimmt, sondern von Gebern“.

Damit wurden keine „rechten Verschwörungstheoretiker“ zitiert. Das schrieb die Politologin Barbara Unmüßig als Vorstand der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung im Jahr 2017 in einer ausführlichen Hintergrundrecherche.

2017: Barbara Unmüßig (dritte von links), damals Gates-Kritikerin und Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, hier auf der Bundespressekonferenz.IMAGO/Jürgen Heinrich

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing’

Damals durfte man noch Machtkritik an Bill Gates üben, heute wird man dafür von der Regierung und ihren Vorfeldorganisationen zum Verschwörungstheoretiker erklärt. „Bundesregierung warnt vor Fehlinformationen und stellt sich hinter Bill Gates“, titelte im Mai 2020 das RND. Und beruhigte mit schlecht gealterten Sätzen: „Sie betont erneut, dass es keine Impfpflicht geben werde und äußert sich auch zu Bill Gates.“ So sagte die damalige Regierungssprecherin Ulrike Demmer: „Die Bundesregierung schätzt die Arbeit der Stiftung ganz ausdrücklich.“ Kein Wunder, hatte diese doch „zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bislang 250 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt“, wie RND berichtete. 

„Man beißt die Hand nicht, die einen füttert“, gilt für die Bundesregierung. „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing’“, trifft auf die WHO zu. Die Privatisierung der WHO, ihre Unterwerfung unter Unternehmer, die sie zum Mittel ihrer Geschäftemacherei zweckentfremden, gehört zu den größten Schieflagen des 21. Jahrhunderts.

Die Bedeutung davon ist kaum zu überschätzen, wie Anfang 2020 deutlich wurde. Es war die WHO, die Corona zu einer „schweren Pandemie“ erklärte und damit weltweit Regierungsapparate in Bewegung setzte, die in der Epidemiologie ungekannte und unverhältnismäßig schädliche Grundrechtseinschränkungen erließen, die mit einem Impfdogma einhergingen. Abgespult wurde hier ein Programm, das zuvor in Planspielen international eingeübt wurde, die wiederum von der Bill & Melinda Gates Stiftung finanziert wurden (mehr dazu auf NIUS hier).

Gates' Investitionen in Pharma und Medien

Das heißt nicht, dass Bill Gates die Corona-Pandemie erfunden hätte. Vielmehr ist er Großinvestor in ein gesundheitspolitisches Denken, das sich nicht an medizinischer Vernunft und traditioneller Epidemiologie orientiert, sondern an seinen eigenen Profitinteressen. Im September 2019 investierte er 50 Millionen Euro in die Mainzer Biotech-Firma BioNTech SE, um die „Infrastruktur im Bereich der Infektionskrankheiten weiter auszubauen“, es ging damals um neue Impfstoffe, wie die Bundesregierung informierte. Im April 2021, mitten in der Corona-Impfkampagne, war seine Investition in BioNTech „über 550 Millionen Dollar wert“, wie techstartups.com berichtete. Auch in andere Impfstoffhersteller hatte er investiert, darunter die großen, bekannten Corona-Impfstoffe Moderna, Pfizer, AstraZeneca und Johnson und Johnson, so aktionaer.de.

Zur Gesamtstrategie von Bill Gates gehört es, die Medien auf Linie zu bringen. Der mächtige Geschäftsmann scheint aus der Schweinegrippe im Jahr 2009 gelernt zu haben, über deren Impfstoffe der Spiegel seinerzeit noch kritisch berichtete. Zuwendungen in Höhe mehrerer Millionen Euro (NIUS berichtete) haben die früher pharmakritischen Spiegel-Redakteure in zahme Kätzchen verwandelt. Zog der Journalist Markus Grill im Jahr 2010 noch „Vier Lehren aus der Schweinegrippen-Hysterie“, wobei er die Geschäftemacherei der Pharmaindustrie im Blick hatte, blieb eine derart kritische Berichterstattung zu Corona vollständig aus. Auch mit dem Newsletter von Politico, einem 2015 gegründeten Digitalmedium, ist Bill Gates verbandelt. Der Rundbrief wird nun von dessen Impfstoffallianz GAVI präsentiert. Mit anderen Worten: Gates hatte sich möglicherweise Politicos Kritiklosigkeit gegenüber Big Pharma erkauft.

Wer nun denkt, wenigstens auf öffentlich-rechtliche Medien nähme Gates keinen Einfluss, der täuscht sich, denn indirekt hat auch hier Gates seine Finger im Spiel: Zu den beim Thema Corona einflussreichsten Stimmen gehört der ARD-Journalist Eckart von Hirschhausen. Er gründete im März 2020 die Stiftung „Gesunde Erde Gesunde Menschen“, mit der er eine Steuergeld-Beteiligung an globalen Fonds fordert, darunter Bill Gates’ Impfstoffallianz GAVI. Der Cicero schreibt

„Auch Hirschhausen ist der Gates-Stiftung zu Dank verpflichtet. Für die von dem TV-Moderator im März 2020 gegründete Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen hat er eine Finanzspritze von 1,27 Millionen Euro erhalten. Die zugehörige Kampagne trägt den Titel ‚Gesundheit ist ansteckend‘. Hirschhausens neue Stiftung, deren geschäftsführender Gesellschafter er ist, ist zudem offizieller Partner des pharmanahen World Health Summit WHS, dessen Botschafter der Journalist wiederum ist.“

Gates' Propaganda in der ARD

Diesen pharmafreundlichen Geist trug Hirschhausen in Millionen Wohnzimmer dieses Landes. Im März 2021 hielt er Menschen, die sich nicht impfen lassen wollten, entgegen, dass es „eine Körperverletzung ist, andere mit seinen ungeschützten Aerosolen zu belästigen“. Nun gab es bekanntlich nie einen Fremdschutz durch die Impfung, auch haben die Corona-Impfstoffe aus vormals gesunden Menschen oftmals dauerhaft kranke Menschen gemacht, was dem Namen der Hirschhausen-Stiftung doch wohl eher zuwiderläuft – und man auch während der Coronazeit wissen konnte. Trotzdem äußerte sich Hirschhausen seinerzeit eiskalt: „Ärzten, die von der Impfung abraten, sagt er, müsse man seiner Meinung nach die Approbation entziehen“, so der Cicero. Inzwischen berichtet Hirschhausen über die herzzerreißenden Fälle junger Menschen, die wegen der Impfung unter veritablen Todesschmerzen leiden.  

Ein genauso denkwürdiger wie fragwürdiger Medienmoment ereignete sich zu Beginn der Corona-Zeit: Im April 2020 sagte Bill Gates in einer fast zehnminütigen (!) Schalte der Tagesthemen einer, dass „sieben Milliarden“ Menschen geimpft werden würden – ohne dass diese atemberaubende Zahl Nachfragen von ARD-Moderator Ingo Zamperoni nach sich gezogen hätte. „Zur Normalität werden wir erst dann zurückkehren können, wenn wir ein Wundermittel gefunden haben, das in 95 Prozent der Fälle hilft oder wir einen Impfstoff entwickelt haben“, prophezeite er anschließend. Auffällig ist hier, dass die von Gates prognostizierten 95 Prozent jene „Wirksamkeit“ vorwegnimmt, die Ende 2020 dann als Wirksamkeit des Pfizer/BioNTech-Impfstoffs tatsächlich verkündet worden ist.

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Die unheimliche Macht des Bill Gates hat mittlerweile jedoch einen mächtigen Gegner.

Im September 2017 sagte der künftige US-Gesundheitsminister im amerikanischen Fernsehen: „Ich weiß viel über Bill Gates, ich habe ein Buch über ihn geschrieben. Es geht darin um das, was er „Philanthrokapitalismus“ (engl.: „philanthrocapitalism“) nennt, der bedeutet: Man nutzt die Philanthropie, um sich damit reich zu machen, und tut das strategisch. Er habe das in der Vergangenheit immer und immer wieder getan. Er hat die Kontrolle über die WHO übernommen. Die schreibt dann der ganzen Welt Impfstoffe vor. Und bei vielen der Unternehmen, die diese Impfstoffe herstellen, ist Gates der Hauptaktionär“, so Robert F. Kennedy.

Auf die Gesundheitspolitik der USA wird Bill Gates seinen immensen Einfluss wohl nicht mehr nehmen können. Dafür wird Robert F. Kennedy persönlich sorgen. In den USA ist der zwielichtige Großunternehmer damit gesundheitspolitisch entmachtet.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partner-Portal NIUS erschienen.