Trumps geheimer Masterplan: „Make Europe Great Again“ – mit Fokus auf Österreich
Ein Leak aus Washington verändert die Debatte: In einer erweiterten Version der Nationalen Sicherheitsstrategie plant Trump eine europäische Neuaufstellung – und Österreich steht auf der Liste jener Länder, die Europa „wieder groß machen“ sollen.
Angeblich geht Trumps Nationale Sicherheitsstrategie noch weiter, als bisher bekannt. GETTYIMAGES/Craig Hudson/Politico/Bloomberg
Seit Tagen sorgt die neue Nationale Sicherheitsstrategie (NSS) der USA unter Donald Trump für Diskussionen. Doch jetzt legt ein Bericht des sicherheitspolitischen Fachmediums Defense One nach – und der hat es in sich: Demnach liege eine umfangreichere, interne Version der Strategie vor, die gelenkt wurde – und die soll viel weiter gehen als das, was das Weiße Haus veröffentlicht hat.
Der vielleicht brisanteste Punkt: Donald Trumps Programm lautet „Make Europe Great Again“ – allerdings nicht mehr über die NATO, sondern mit ausgewählten Verbündeten auf dem Kontinent. Österreich zählt dazu.
Österreich, Ungarn, Italien, Polen – „Partner für ein neues Europa“
Laut Defense One nennt die geheime Version vier Länder, mit denen die USA künftig „deutlich mehr zusammenarbeiten“ wollen: Österreich, Ungarn, Italien und Polen. Das Ziel: Diese Staaten sollen sich stärker von den zentralen EU-Strukturen lösen und wieder auf Souveränität, traditionelle europäische Werte und pro-amerikanische Partnerschaft setzen.
Das Dokument formuliert es ungewöhnlich offen: Die USA sollen Parteien, Bewegungen und Intellektuelle unterstützen, die „die Wiederherstellung traditioneller europäischer Lebensweisen“ anstreben – und dabei pro-amerikanisch bleiben. Wer in Österreich damit gemeint sein könnte, lässt der Bericht offen.
C5 statt G7: Die USA planen ein neues Machtformat – ohne EU
Noch weiter geht der Vorschlag, ein völlig neues globales Spitzenformat zu schaffen: die „Core 5“ (C5). Mit dabei: USA, China, Russland, Indien, Japan. Nicht dabei: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien – und die gesamte EU.
Erstes großes Thema dieses neuen Machtblocks: Nahost-Sicherheit, insbesondere die Normalisierung zwischen Israel und Saudi-Arabien. Damit wäre die EU außen vor – während Washington gleichzeitig bestimmte europäische Staaten stärken will, wie eben auch Österreich.
„Hegemonie war nie erreichbar“ – Kurswechsel mit Ansage
Die Langfassung enthält auch eine Abrechnung mit der bisherigen US-Außenpolitik: Das Streben nach weltweiter amerikanischer Hegemonie sei „nicht erreichbar“ und auch nicht mehr das Ziel.
Künftig will die US-Regierung auf „regionale Champions“ setzen – Staaten, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und amerikanische Interessen teilen. Insider vermuten: Genau hier könnte Österreichs neue Rolle angesiedelt sein.
Weiße Haus dementiert – aber Insider zweifeln
Das Weiße Haus weist den Bericht zurück. Es gebe „keine alternative, geheime oder private Version“ der Strategie. Doch in Washington kursieren ungewöhnlich konkrete Details.
Defense-One-Reporter betonen, sie hätten das Dokument selbst eingesehen. Mehrere Beamte sprechen hinter vorgehaltener Hand von einer verfassungsrechtlich sensiblen Frage, ob interne Versionen als „Entwürfe“ oder als „informelle Strategie“ gelten – ein Bereich, in dem frühere Regierungen ebenfalls nicht immer transparent waren.
Kurz: Offiziell existiert die Langfassung nicht – inoffiziell halten Insider sie für echt.
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