Solidarität nur am Papier: Tschechischer Regierungschef Andrej Babis kritisiert Impfstoffvergabe
Hinter verschlossenen Türen ist es innerhalb der EU mit der Solidarität schnell vorbei, meint der tschechische Regierungschef Babis. Kompromiss könne er keinen erkennen.
Der tschechische Regierungschef Andrej Babis hat die Beschlüsse der EU in Sachen der Verteilung von zusätzlichen zehn Millionen Impfstoffdosen von Pfizer/BioNTech kritisiert. Er verstehe nicht, wie der portugiesische EU-Vorsitz einen “Kompromiss” ankündigen könne, wenn damit Tschechien, Österreich und Slowenien nicht einverstanden seien, sagte Babis gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.
“Solidarität gibt es nur in Presseaussendungen. Hinter verschlossenen Türen gibt es keine Solidarität”, meinte Babis. Bei den Verhandlungen habe sich der Wunsch durchgesetzt, den österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dafür zu bestrafen, dass er gegen die unausgewogene Verteilung von Impfstoffen innerhalb der EU protestiert habe. Die portugiesische Lösung sei unter starkem Druck großer Staaten und unter Verletzung aller Verfahrensregeln entstanden, so Babis.
Die tschechische Opposition attestierte Babis im EU-Impfstoffstreit “völliges Versagen” und eine “skandalöse Niederlage”. (APA/red)
Kommentare