Gewohnt sachlich und ruhig hat sich Verfassungsrichter Wolfgang Brandstetter am Freitagabend in der ZiB2 zu den jüngst geleakten Privat-Nachrichten zwischen ihm und Christian Pilnacek, Sektionschef im Justizministerium, geäußert. Er distanzierte sich dabei von fragwürdigen Aussagen seines damaligen Chat-Partners (“zum Kotzen”), denen er zu dem Zeitpunkt nicht ausdrücklicher widersprochen habe, weil sie in einem geschützten, privaten Rahmen erfolgt sind.

Brandstetter kritisierte außerdem, dass diese privaten Nachrichten durch einen Leak an die Öffentlichkeit geraten sind: “Mir tut das für die Kolleginnen leid, dass diese Beleidigungen nun eine breite Öffentlichkeit erlangt haben. Als Grund für seinen Rücktritt nannte er die Belastung, die er nun für den Verfassungsgerichtshof dargestellt habe.

Dass der frühere Justiz-Minister bei seinen Ausführungen höflich lächelte, fanden manche auf Twitter direkt verdächtig. So schreibt etwa die frühere Grüne Nationalratsabgeordnete Alev Korun: “Ist euch auch aufgefallen, dass #Brandstetter am Ende seinen weitschweifigen Rechtfertigungen in #zib2 sofort ein Lächeln/ fast Grinsen aufgesetzt hat? So quasi „ich bin ein sympathischer, harmloser Mensch“.

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Kommentare

  • Perseus sagt:

    Ist Euch auch aufgefallen, dass diese Korun auf ihrem Profilbild ein Lächeln / fast Grinsen aufgesetzt hat? So quasi – ich bin ein Mensch, der für Österreich und seine autochthonen Bürger nur das Beste will.

  • GIS-Verweigerer sagt:

    Die Doppelmoral des ORF ist “zum kotzen”.
    Erstens soll nicht so getan werden, als wäre es ein unfassbarer Skandal, wie hier über “eine Institution der Demokratie” geredet wird. In Bobo-Journalisten-Twitter-Gutmenschen Kreisen ist es gang und gäbe sich auf unterstem Niveau über den Bundeskanzler, weibliche ÖVP-Regierungsmitglieder und Politikerinnen auszulassen? Gerüchte wer aller mit wem schläft, wer welchen IQ hat etc. werden im völligen Ernst besprochen. Sollte man nicht auch eine demokratisch legitimierte Regierung mit Respekt behandeln und anderwertige Aussagen “auf das Schärfste zurückweisen” und sich von diesen “ausdrücklich distanzieren”?
    Zweitens sind die moralischen Ansprüche, die in diesem Interview gestellt wurden in der Theorie ja schön und gut und selbstverständlich, aber in der Praxis sind sie nicht umsetzbar. Ich würde gerne sehen, wie sich die ORF Redakteure in privaten Chats mit Freunden oder Kollegen von zweifelhaften Aussagen “ausdrücklich distanzieren” und diese “auf das Schärfste zurückweisen”. Wer macht das schon? Frau Lorenz-Dittelbacher, bitte zeigen Sie uns Ihre privaten Chats! Auch Sie als Journalistin vor einem Milionenpublikum haben eine öffentliche Verantwortung und müssen jede Aussage anderer Personen sofort relativieren, wenn Sie das von anderen auch verlangen!

  • Perigord sagt:

    So ist es, Frau Korun: Prof. Wolfgang Brandstetter ist in der Tat ein sympathischer, dazu honoriger und überaus integrer Mensch.

    Was ich hingegen von Menschen halte, die sogar ein freundliches Lächeln in schlechtes Licht rücken wollen, verbietet mir meine Erziehung, auszusprechen.
    Nur soviel: ich will nicht von Nationalratsabgeordneten vertreten, geschweige denn gegängelt werden, die so ein Weltbild haben.

  • Katha sagt:

    Ich hoffe sehr, dass diese Grünen bei der nächsten NR wieder haushoch aus dem Parlament fliegen! Irgendwann wird dem Wahlvolk ja wohl bitter aufstoßen, dass diese Partie vordergründig über “Postenschacher” der Anderen pfudern, sie im Hintergrund aber die größten Postenschacher aller Zeiten gerade durchführen. Und die allermeisten Medien schweigen darüber. Das ist für mich eigentlich der “Super-Skandal”!

  • Peter Koroly sagt:

    Klar doch, auf der einen Seite sind die bösen reaktionären Rassisten und auf der anderen die guten, immer lächelnden progressiven Antirassisten, die edel sind, nie ein böses Wort über andere sagen.
    Was aber gestern im ZiB2 mehrfach von Brandstetter gesagt wurde, das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat zwar über die Privatkommunikation zwischen ihm und Pilnacek berichtet, jedoch vermieden darauf hinzuweisen, dass die Staatsanwaltschaft keinen Grund fand die beiden zu klagen.
    Die ORF Journalistin vermied es sorgfältig sich dafür zu entschuldigen, obwohl dies ein krasses Beispiel von Mangel an Objektivität ist.
    Wie immer man es dreht und wendet war Brandstetter ein kompetenter Minister und hat sich nichts zuschulden kommen lassen.

  • Gerhard sagt:

    Diese dümmliche Wadelbeisserei – zum Kotzen.