
Überforderte Schulen: Wiederkehr plant Wertekurse für bildungsferne Syrer
Tausende syrische Kinder ohne Schulbildung kamen durch den Familiennachzug ins Schulsystem. Oft kennen sie nicht einmal elementare Schulregeln. Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) verordnet ihnen nun einen einsemestrigen Orientierungskurs – „um sie erst einmal an die Schule heranzuführen“, wie er gegenüber dem exxpress sagt.

22.266 Schulkinder – meist Syrer – stellten in den Jahren 2023 und 2024 einen Antrag auf Asyl, 18.062 erhielten es auch. Ein Rekord. Die Folgen für den Schulunterricht waren dramatisch: Wöchentlich kamen im Schnitt acht Schulklassen – 174 Schüler – nach Österreich.
Der Grund für den Ansturm: die Familienzusammenführung. Lehrer und Direktoren waren überfordert. Viele der Kinder haben zuvor nie eine Schule besucht, dafür Jahre in Lagern in der Türkei oder im Libanon verbracht. Das österreichische Schulsystem war darauf nicht vorbereitet.
In Ballungszentren berichteten Direktoren von bis zu 20 neuen Schülern aus Syrien in einer einzigen Schule. In Wien kamen allein im Schuljahr 2022/23 rund 4.000 zusätzliche Volksschulkinder hinzu. Lehrer standen vor dem Burnout, neue Klassen mussten geschaffen werden.
Orientierungsklassen als Lösung
Nun reagiert die Politik: Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) führt Orientierungsklassen für neu ankommende Kinder und Jugendliche ein. Der Grund: Viele Migrantenkinder beherrschen nicht nur kein Deutsch, sondern sind teils überhaupt nicht alphabetisiert. Manche haben noch nie mit einem Stift geschrieben oder kennen grundlegende Schulregeln nicht – etwa Respekt vor weiblichen Lehrkräften.
Von nun an sollen diese Kinder zunächst ein Semester in den Orientierungsklassen verbringen. Erst nachdem sie erste Deutschkenntnisse und Grundfertigkeiten erworben haben, wechseln sie in eine Regel- oder Deutschförderklasse. Ein bundesweites Modell wird nun ausgearbeitet, erklärte Wiederkehr nach dem Ministerrat. Man stütze sich dabei auf bereits erprobte Konzepte in Wien und Vorarlberg.
Erst Orientierungskurs, dann Deutschförderklasse
Auf die exxpress-Nachfrage, worin der Unterschied zu den bisherigen Deutschförderklassen besteht, erklärte Wiederkehr:
„Es ist eine Möglichkeit, Jugendliche ohne schulische Erfahrung an das Lernen heranzuführen. Die Deutschförderklasse wird für die meisten der nächste Schritt sein. Doch auch dort ist die Vermittlung von Deutsch schwierig, wenn Schüler noch nie in einem Klassenzimmer saßen. Die Orientierungsklasse bereitet sie darauf vor und entlastet damit sowohl die Regel- als auch die Deutschförderklassen.“
Orientierungsklassen für besseren Start ins Schulsystem
Bisher besuchten diese Kinder und Jugendlichen von Anfang an eine Regel- oder Deutschförderklasse. Das überforderte sie und das Schulsystem gleichermaßen, sagt Wiederkehr. Wien und Vorarlberg hatten deshalb bereits eigene Modelle getestet – nun soll eine gesetzliche Grundlage für ganz Österreich geschaffen werden.
Die Orientierungsklassen dauern ein Semester und haben drei Schwerpunkte: Erste Deutschkenntnisse, Grundfertigkeiten für den Schulalltag (z. B. Stift halten, mit der Schere schneiden), Vermittlung gesellschaftlicher Werte (Respekt, Gleichberechtigung, Toleranz, Verantwortung). Auch die Eltern sollen über Regeln und Pflichten in der Gesellschaft und im Schulalltag informiert werden.
Eigener Lehrplan, Unterrichtsmaterialien, Schulpsychologen – Kritik von FPÖ
Ob ein Kind eine Orientierungsklasse besucht, wird in einem Orientierungsgespräch entschieden. Dabei werden schulische Vorerfahrungen und Alphabetisierungsgrad geprüft. Wie viele dieser Klassen im kommenden Schuljahr notwendig sein werden, konnte Wiederkehr am Mittwoch noch nicht abschätzen.
Das Bildungsministerium arbeitet bereits an einem Lehrplan und Unterrichtsmaterialien. Auch Schulpsychologen und Integrationsangebote sollen eingebunden werden. Der nächste Schritt: eine gesetzliche Verankerung des Modells.
Für die FPÖ wird durch die Orientierungsklassen nichts gegen eine Überforderung der Schulen getan. Statt „bloßer Symptombekämpfung“ müssten der Familiennachzug und „illegale Masseneinwanderung“ gestoppt werden, forderte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz.
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Kommentare
Eh klar – für sowas gibts Geld. Aber für alles was “normale” Ö benötigen ist keine Zeit & kein Geld.
Ich fühle mich diskriminiert.
Sag ich ja der ist keine Leuchte.
Orientierungsklassen zu schaffen für Migranten des Famililiennachzugs.
Eine tolle Idee aber ich dachte es gibt keinen Familiennachzug mehr.
Da kennts sich einer aber besonders gut aus oder lügt uns an……………..
Na Toll! 10, 20, 30 Jahre in einer fremden Kultur aufgewachsen und integriert wird durch einen einwöchigen Kurs ausgelöscht werden? Man stelle sich das umgekehrt vor! Man nimmt im Orient an so einem Kurs teil und auf einmal ist alles vergessen und man ist Orientale!? Ist das nicht eher als hilflose Geldverschwendung zu sehen?
Ja ich glaube auch dass diese Sache die Megageldverschwendung ist.
Knallharte Gesetze für oder gegen Integration gehören her und diese umgesetzt.Da soll das Geld hin.
Mit solchen “Ich bin gut und rette die ganze Welt” Themen werden wir Österreich noch mehr versenken.
PS.: Der ist und bleibt ein Schwammerl !………………………….
Die sollten syrischen Jungs verklickern, dass Mädchen in unserer Gesellschaft, genauso viel Wert sind wie die Buben!!
Ergo kein“Freiwild“ zum begrapschen und mehr!!!
Und was ist eigentlich, wenn die Wertevermittlung nicht aufgenommen wird bzw. Funktioniert? Wieder nur schall und rauch….
Werte.kurse, Werte.kurse … !! Genau, das isses ! Na geh , dass uns des net scho früher eing’fallen is ! So eine Schand’….! Jetzt wird alles gut . 🙂
diese neos kreaturen müssen zwingend einen wertekurs für 3 jahre besuchen bevor sie den mund aufmachen …
kehre nie wieder – wiederkehr !!!
hahahahah 😂 😂 😂
hahahahah 😂 😂 😂 😂
nur die Linkskapitalisten. Deren Einkommen, und somit auch ihre Wählerstimme, ist gesichert. Dass deren leistungsloses Einkommen ausgerechnet von “den NEOS” fett aufgestockt wird, habe ich nie und nimmer erwartet!
Die brauchen keine Wertekurse sondern ein Onewayticket!