Ukraine empört: Woody Allen verteidigt Moskauer Filmfestival-Auftritt
Der 89-Jährige sprach von „entsetzlichem Krieg“, hält aber den Abbruch kultureller Brücken für falsch. Für das ukrainische Außenministerium ist sein Auftritt ein Skandal: Die Kultur dürfe nicht zur Reinwaschung russischer Verbrechen missbraucht werden.
US-Filmregisseur Woody Allen hat seinen Auftritt beim Moskauer Filmfestival verteidigt. “Was den Konflikt in der Ukraine angeht, bin ich der festen Überzeugung, dass (Russlands Präsident) Wladimir Putin völlig im Unrecht ist”, sagte der 89-Jährige dem Sender CNN. Der Krieg, den Putin in der Ukraine begonnen habe, sei “entsetzlich”. “Aber ganz gleich, was Politiker getan haben – ich habe nicht das Gefühl, dass es jemals hilfreich ist, den künstlerischen Dialog abzubrechen.”
🇺🇸🇺🇦🇷🇺 Woody Allen has been added to the "Myrotvorets" Ukraine’s enemies database.
— Lord Bebo (@MyLordBebo) August 25, 2025
The director is accused of "public support of Russian aggression" and "conscious participation in a Russian propaganda event during the Russian-Ukrainian war." pic.twitter.com/lP49GxWJbI
Kritik von der Ukraine
Allen war am vergangenen Wochenende im Rahmen des Moskauer Filmfestivals zugeschaltet worden, um einen Vortrag zu halten. Die Veranstaltung wurde vom kremlnahen Regisseur und Schauspieler Fjodor Bondartschuk moderiert. Wegen seiner Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist Bondartschuk Ziel westlicher Sanktionen.
Das ukrainische Außenministerium hatte Allens Auftritt scharf kritisiert. “Das ist eine Schande und eine Beleidigung für die Opfer unter ukrainischen Schauspielern und Filmschaffenden, die durch russische Kriegsverbrecher getötet oder verletzt wurden”, hieß es. Allen habe bewusst die Augen vor den “Gräueltaten” verschlossen, die Russland seit 2014 täglich in der Ukraine verübe. Die Kultur dürfe nicht für die “Reinwaschung” von Verbrechen oder als “Propagandainstrument” dienen.
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