Ukraine geht auf Oligarchen Firtasch los: "Gas um 450 Millionen gestohlen"
Der seit 2014 in Wien lebende Oligarch Dmytro Firtasch (58) und acht Manager seiner Gasgesellschaften in der Ukraine sind zu Beschuldigten in einem Strafverfahren erklärt worden. Kiews Geheimdienst wirft ihnen vor, den ukrainischen Staat beim Ankauf von Gas zwischen 2016 und 2022 um mehr als 450 Millionen Euro geschädigt zu haben.
“Das Schema bestand darin, dass von Firtasch kontrollierte lokale Gasanbieter Gas bei ebenso von ihm kontrollierten Gesellschaften ‘gekauft’ haben, aber in Wirklichkeit nur 30 Prozent des bezahlten Gases erhalten haben”, erläuterte der ermittelnde ukrainische Geheimdienst SBU in einer Presseerklärung. Der Rest des dennoch benötigten Gases sei Gas aus Staatsbesitz gewesen, das aus dem Leitungsnetz entnommen worden sei. 20 lokale Gasanbieter von Firtasch hätten dem Staat für dieses Gas im Durchschnitt jedoch nur 30 Prozent des Marktwerts bezahlt und dies mit fehlenden Geldmitteln begründet. Nichtsdestotrotz seien im Zuge dieser Gasgeschäfte 104 Millionen Euro an die Holdinggesellschaft des Oligarchen, Group DF, abgeführt worden.
"Kriegskommunismus": Firtasch weist alle Vorwürfe zurück
Firtaschs Holding Group DF wies Montagabend die Vorwürfe der Ermittlungsbehörden als “unbegründet” sowie “inkonsistent” zurück und kündigte an, sich mit rechtlichen Mitteln zur Wehr zu setzen. “Wir denken, dass ein an der Front für europäische Werte kämpfendes Land es nicht zulassen dürfe, in die Epoche des bolschewistischen Kriegskommunismus zurückzufallen und illegal Firmen zu expropriieren”, hieß es in der ukrainischen Variante der Erklärung.
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