Ukraine: Keine Waffenlieferungen durch Ungarn - will sich nicht hineinziehen lassen
Ungarn, das bereits zehntausende Flüchtlinge aufgenommen hat, will keine Militärtransporte über sein Territorium zulassen. Grund für diese Weigerung ist laut Außenminister Peter Szijjarto, dass man nicht Ziel russischer Angriffe werden möchte.
Ein weiterer möglicher Grund ist die – in Friedenszeiten – mindestens 150.000 Menschen zählende ungarische Minderheit in der Ukraine, von der sich allerdings viele derzeit auf der Flucht befinden. Viele haben die doppelte Staatsbürgerschaft, womit sie jetzt das Ausreiseverbot für Männer zwischen 18 und 60 Jahren umgehen können, das die Ukraine für ihre Staatsbürger verhängt hat.
Militärunterstützung zugesagt
Am Wochenende hatte die Europäische Union Waffenlieferungen im Wert von 450 Millionen Euro zugestimmt: Panzerfäuste, Raketen und Scharfschützengewehre aus den Niederlanden, Pistolen, Sturmgewehre und Maschinengewehre aus Tschechien und 70 Kampfflugzeugen aus Bulgarien, Polen und der Slowakei. Das bisher zurückhaltenden Deutschland wird nun außer den vielkritisierten Helmen Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Raketen schicken – Österreich wird sich mit Helmen und Schutzwesten beteiligen.
Flüchtlingshelfer Ungarn
Bisher sind 85.000 Menschen nach Ungarn geflüchtet, “Jeder, der aus der Ukraine flieht, wird im ungarischen Staat einen Freund finden”, sagte Ministerpräsident Viktor Orbán am Wochenende im ostungarischen Beregsurány. Bei dieser Pressekonferenz gab er auch die Zustimmung seines Landes zu den EU-Sanktionen und dem Ausschluss Russlands vom SWIFT-System bekannt.
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