Ukraine: Mädchen (15) fuhr mit angeschossenem Bein 30 Kilometer um Schwerverletzte zu retten
Auch so sehen Kriegshelden aus: Auf Telegram verbreitet sich gerade das Video eines Mädchens (15) aus der Donbass-Region. Trotz verletzten Beines setzte es sich ans Steuer eines Autos und brachte sich gemeinsam mit vier noch schwerer verletzten Erwachsene in Sicherheit. Dazu fuhr es 30 Kilometer weit.
Inmitten der heftigen Kämpfe um den Donbass im Rahmen der russischen Großoffensive im Osten der Ukraine erreichen den Westen täglich neue Schreckensnachrichten: Berichte fluten nicht nur die Nachrichten, sondern auch Social Media Kanäle. Aber inmitten des russischen Angriffskrieges werden täglich auch neue Helden geboren – oft auch in unerwarteter Form.
Die Geschichte einer sehr jungen Heldin verbreitet sich gerade auf dem Messengerdienst Telegram: In einem Video, das offenbar in einem fahrenden Krankenwagen aufgenommen wurde, sieht man ein junges Mädchen, das, auf einer Bahre liegend, Fragen dazu beantwortet, wie es sie in diese Situation verschlagen hat. Die Jugendliche ist erst 15 Jahre alt und kam in der Frontstadt Popasna, in der Berichten zufolge noch am Donnerstag etwa 2000 Zivilisten von Kämpfen eingeschlossen waren, mit vier Erwachsenen – drei Männern und einer Frau – unter Beschuss.
Sie erzählt, dass sie gerade mit dem Auto unterwegs waren, als die Russen begannen, auf sie zu schießen. Die Erwachsenen wurden verletzt, ein Mann sogar schwerverletzt. Aufgrund ihrer Verletzungen war es den Erwachsenen nicht mehr möglich, das Auto zu fahren, weshalb sie das Steuer übernehmen musste um weiter nach Bachmut zu fahren, wie der Teenager erzählt. Auf die Frage, wie sie den Mut zusammengenommen hatte, das zu tun, antwortete das Mädchen: “Alle Menschen im Auto haben dringend Hilfe gebraucht. Alle haben viel Blut verloren, jede Sekunde hat gezählt. Ich hatte keine Zeit, Angst zu haben oder zu überlegen, ob ich es schaffen kann.”
Zusätzlich erschwert wurde dem Mädchen die Fahrt in Sicherheit durch Minen, die in einer Art “Schachbrettmuster” auf den Straßen verteilt lagen. Dadurch habe man nicht einfach geradeaus durch fahren können, doch: “Irgendwie habe ich es geschafft”, erzählt das völlig erschöpfte Mädchen. Danach habe sie noch die Leiche einer Frau auf der Straße liegen sehen, doch über den Schock dieses Anblick konnte sie nicht lange nachdenken, denn um die Ecke wurden lauerten schon die nächsten Russen, die das Feuer auf sie eröffneten. Die Kugeln trafen die Beine des Mädchens, doch sie fuhr weiter, obwohl ihr die Beine “schon sehr weh” taten – bis das Auto schließlich stehen blieb.
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