Die FPÖ setzt ihren Aufwärtstrend in Wien fort – und die ÖVP erlebt gleichzeitig einen massiven Einbruch. Laut einer aktuellen IFDD-Umfrage für W24 kommen die Freiheitlichen in der Bundeshauptstadt mittlerweile auf 25 Prozent. Das ist ein deutliches Plus gegenüber der letzten Wien-Wahl, bei der die FPÖ noch 20 Prozent erreicht hatte. Der blaue Zugewinn folgt damit klar dem bundesweiten Trend und zeigt: Die Freiheitlichen profitieren auch in Wien vom politischen Rückenwind.

Ganz anders die Lage bei der ÖVP. Die Kanzlerpartei stürzt laut derselben Umfrage auf nur noch 7 Prozent ab und landet damit abgeschlagen im hinteren Feld. Für die Wiener Volkspartei ist das ein alarmierendes Signal: Einstige Kernwählerschichten scheinen der Partei zunehmend den Rücken zu kehren. Der Rückgang wird auch mit dem schwachen Abschneiden der ÖVP im Bund in Verbindung gebracht – der Gegenwind trifft die Partei in Wien besonders hart.

Machtverschiebung

Die Umfrage bestätigt damit eine klare Machtverschiebung: Während die FPÖ ihren Einfluss kontinuierlich ausbaut, verliert die ÖVP rapide an Boden. IFDD-Geschäftsführer Christoph Haselmayer spricht von einem eindeutigen Trend: Die FPÖ profitiere vom Rückenwind aus dem Bund, während die ÖVP ebenfalls unter dem bundespolitischen Gegenwind leide und weiter abrutsche. Für die Freiheitlichen eröffnet das neue strategische Optionen in Wien – für die ÖVP hingegen geht es zunehmend um Schadensbegrenzung.

Auch in der Personenfrage spiegelt sich diese Entwicklung wider. FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp kommt in einer fiktiven Bürgermeister-Direktwahl auf 26 Prozent und liegt damit deutlich vor dem neuen ÖVP-Wien-Chef Markus Figl, der nur 6 Prozent erreicht. Figl bleibt damit sogar unter dem ohnehin schwachen Parteiwert. Das unterstreicht die Unsicherheit der Wähler gegenüber der ÖVP-Führung in Wien – und verstärkt den Eindruck eines politischen Absturzes.

FPÖ der große Gewinner

Unterm Strich zeigt die Umfrage ein klares Bild: Die FPÖ ist der große Gewinner, die ÖVP der klare Verlierer. Während die Freiheitlichen Schritt für Schritt an Einfluss gewinnen, droht der Volkspartei in Wien der Verlust jeder politischen Gestaltungskraft. Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich dieser Trend verfestigt – oder ob die ÖVP die Notbremse noch rechtzeitig zieht.