Umfrageschock zum Jahresende: FPÖ stärker als ÖVP und SPÖ zusammen
300 Tage Regierung – und die Umfragen kippen weiter: Während Schwarz-Rot-Pink verliert, baut die FPÖ ihre Dominanz nicht nur in den Ländern weiter aus.
300 Tage nach der Angelobung der schwarz-rot-pinken Bundesregierung fällt die politische Zwischenbilanz ernüchternd aus. Im aktuellen APA-Wahltrend kommt die FPÖ auf 37,4 Prozent – mehr als ÖVP (18,9) und SPÖ (18,0) zusammen. Die Regierungsparteien verlieren weiter an Boden, während die Freiheitlichen ihren Vorsprung ausbauen.
Regierungsparteien unter Druck
Besonders deutlich ist der Absturz bei der Kanzlerpartei. Die ÖVP liegt mit 18,9 Prozent nur knapp über ihrem bisherigen Tiefpunkt und deutlich unter dem Ergebnis der Nationalratswahl 2024 (26,3 Prozent). Seit Wochen befindet sich die Partei unter der 20-Prozent-Marke – zuletzt auch belastet durch interne Turbulenzen und die angespannte Wirtschaftslage.
Auch die SPÖ kann von der Regierungsbeteiligung nicht profitieren. Bereits bei der Wahl 2024 hatte sie mit 21,1 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis eingefahren. Seither liegt sie konstant unter 20 Prozent. Die großen sozialpolitischen Versprechen konnten bislang keine messbare Trendwende auslösen.
Einziger Lichtblick für die Koalition sind die Neos, die mit 9,6 Prozent leicht über ihrem Wahlergebnis liegen. Ihnen scheint die Regierungsbeteiligung – anders als ÖVP und SPÖ – bisher nicht zu schaden.
FPÖ profitiert – auch in den Ländern
Hauptgewinner der aktuellen Lage bleibt die FPÖ. Bereits seit mehr als zwei Jahren liegt die FPÖ in den meisten bundesweiten Umfragen auf Platz eins. Nach dem Wahlsieg 2024 mit 28,8 Prozent setzte sich der Aufwärtstrend fort – nun auf historische Höhen.
Bemerkenswert: Die Stärke der FPÖ beschränkt sich längst nicht mehr auf den Bund. Auch in den Ländern liegen die Freiheitlichen klar vorne. In Oberösterreich und der Steiermark zeigen aktuelle Umfragen ebenfalls deutliche FPÖ-Führungen. Damit verfestigt sich der Eindruck einer breiten politischen Verschiebung – nicht nur als Protestsignal gegen die Bundesregierung, sondern als struktureller Trend.
Opposition gewinnt Profil
Während die FPÖ weiter zulegt, konnten sich auch die Grünen zuletzt etwas stabilisieren. Mit 10,9 Prozent liegen sie wieder vor den Neos und knapp über der 10-Prozent-Marke. Von früheren Höhenflügen ist die Partei allerdings weit entfernt.
Die Umfragen zum Jahresende zeichnen damit ein klares Bild: Die Dreierkoalition verliert Vertrauen, die FPÖ baut ihren Vorsprung aus – im Bund wie in den Ländern. 300 Tage nach dem Start der Regierung scheint die politische Stimmungslage eindeutiger denn je.
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