Die F-35 gilt als modernstes Kampfflugzeug der Welt und wird auch für die sogenannte Nukleare Teilhabe Deutschlands gekauft, ein Abschreckungskonzept der NATO, bei dem Verbündete Zugriff auf US-Atombomben haben. Wegen einer speziellen Form und Außenbeschichtung ist die Maschine für gegnerisches Radar nur schwer zu entdecken.

Vorgesehen ist, bis zu 35 der Tarnkappenjets zu kaufen. Der bislang genutzte und nur mit immer größeren Aufwand einsatzfähig zu haltende Tornado wird in der Bundeswehr bisher auch für den elektronischen Luftkampf eingesetzt – das Stören, Niederhalten und Bekämpfen gegnerischer Luftabwehrstellungen. Für diese Aufgabe sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur weitere Eurofighter gekauft werden – nach dem Stand des Vorhabens 15 Stück. Der Hersteller Airbus muss diese aber in den nächsten Jahren erst noch technisch ausstatten, was als überaus anspruchsvoll gilt.

Frühere Pläne des Verteidigungsministeriums sahen vor, das US-Flugzeug F-18 zu kaufen, das für einen Einsatz mit Atomwaffen erst noch hätte zertifiziert werden müssen. Nach einem Gespräch von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit Kanzler Olaf Scholz im Januar (beide SPD) war ein breiter angelegter Prüfauftrag erteilt worden. Dabei wurde auch die F-35 in den Blick genommen. Sie ist bereits für Atomwaffen zertifiziert sowie begrenzt den elektronischen Kampf ausgerüstet.

100 Milliarden Sondervermögen

Frühere Bedenken der Bundesregierung, der Kauf der F-35 könnte die gemeinsam mit Frankreich betriebenen Pläne für den Bau eines europäischen “Kampfflugzeugs der Zukunft” (FCAS/ Future Combat Air System) konterkarieren, sind nun in den Hintergrund getreten und scheinen aus Sicht Berlins weitgehend entkräftet. Im Fall der F-35 wurde zuletzt darauf verwiesen, dass auch NATO-Partner in Europa die Maschine nutzen und so “Synergieeffekte” im Betrieb möglich seien.

Die Ampel-Koalitionäre hatten die Beschaffung eines Tornado-Nachfolgemodells im Koalitionsvertrag vereinbart. “Wir werden zu Beginn der 20. Legislaturperiode ein Nachfolgesystem für das Kampfflugzeug Tornado beschaffen. Den Beschaffungs- und Zertifizierungsprozess mit Blick auf die nukleare Teilhabe Deutschlands werden wir sachlich und gewissenhaft begleiten”, hielten SPD, Grüne und FDP fest.

Offiziell nie bestätigt, aber eine Art offenes Geheimnis: In Büchel in der Eifel sollen 20 thermonukleare B61-Gravitationsbomben der US-Streitkräfte lagern, die bisher unter deutsche Tornados geklinkt werden können.

In Reaktion auf den Ukraine-Krieg und die Drohungen von Kreml-Chef Wladimir Putin gegen den Westen hatte Bundeskanzler Scholz ein einmaliges “Sondervermögen” von 100 Milliarden Euro und eine deutliche Aufstockung der jährlichen Verteidigungsausgaben angekündigt. Künftig sollen Jahr für Jahr mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung investiert werden.

Ende Februar hatte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, gefordert: “Als ersten Schritt gehört heute noch die Tornado-Nachfolge auf den Tisch. Jetzt muss die F-35 her, das modernste Kampfflugzeug der Welt und von vielen unserer Partner genutzt”, sagte die FDP-Politikerin. Der Krieg in der Ukraine zeige deutlich, “Angriffe werden aus der Luft geführt und müssen entsprechend beantwortet beziehungsweise verhindert werden”.

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Kommentare

  • Deuteronomium sagt:

    . . . ich sag meine Meinung. Punkt !
    Im TV brachten sie den Circus Moskau der hier in DE ist.
    Anfeindungen ? na klar. Das zeigt, wessen Geist diese Leute haben, unmöglich so was.

  • Christian sagt:

    Wäre besser wenn das Geld auf die pensionisten aufgeteilt wird

  • Generaloberst a.D. sagt:

    Man möchte fast meinen, Putin ist eine Erfindung der amerikanischen Rüstungsindustrie.

    F-35 Abfangjäger und Abrams-Kampfpanzer gehen jetzt über den Ladentisch wie warme Semmel. Natürlich zu einem deutlich höheren Preis als vor Putin …
    Sogar unsere Verteidigungsministerin hat angedacht, unsere Black-Hawk-Flotte zu verdoppeln (wahrscheinlich nur alte gebrauchte Black-Hawk die modernisiert werden und dann so um das Jahr 2030 bei uns eintreffen)

    Übrigens: Selbst die neuen Schutzhelme für unsere BH-Soldaten kommen aus den USA … insgesamt 40.000 Stk. zu je 700 € …
    Wir Europäer stehen nun mal auf Made in USA….

    1. Liberatio sagt:

      Da sieht man ja wie blöd die Europäer wirklich sind. Die Glock Pistole fertigen die Amis made in usa, unsereins ist nicht mal imstande Helme zu fertigen. Aber was macht den Abrams so viel besser als den Leopard II A6 ?

    2. WJ sagt:

      Wer künftige Kriege verhindern will muß im Frieden sich darauf vorbereiten. Solche Wahnsinnigen Führer wie Putin oder Kim Jong oder auch die Chinesen können nur mit geballter Militärmacht an einen Krieg gemindert werden. Solche Tyrannen verstehen nur die Sprache der Gewalt leider.

  • Liberatio sagt:

    Aha, also deutsche Jets tragen Atomwaffen. Die Herkunft Derselben ist Nebensache. Würden die tatsächlich gegen Russland eingesetzt……… 100pro die Amis würden sich rauswinden…… WIR warens ja nicht. Und Interkontinentalraketen brauchen wir nicht……. machts euch das in Europa untereinander aus. Mission erfüllt.

  • Encolpius sagt:

    Die Haltung der Länder Europas sollte auch Österreich zu denken geben …

    1. Liberatio sagt:

      @Encolpius Da müsste Österreich aber jemand haben, der auch logisch denken kann…….. oder überhaupt denken…….will. Aber mit der “Urania Puppenbühne”………….?

      1. Moin sagt:

        Wie oft wurde schon zur Verteidigung aufgerüstet, der danach meistens zum Krieg geführt hat.

  • Benayas sagt:

    Alles läuft nach Plan, die Rüstungsunternehmen der D-EU sind entweder verkauft oder vorsätzlich zugrunde gerichtet worden.

    Und nun rollt der “Rubel” für die USA . . . der WEF und die Beratungsunternehmen in den Ministerien in D-EU leisten ganze Arbeit.

  • Treppenwitz sagt:

    Die Deutschen werden nicht die Einzigen sein, die jetzt bei den Amis bestellen. Läuft gut für die Jungs aus Übersee: in Europa zündeln und sich dann die Hände reiben wenn der Plan aufgeht.

  • Hans Huber sagt:

    Man könnte meinen, Deutschland hätte wichtigere Kostenstellen in der BW. Evtl. wäre es ratsam, demnächst mal jemanden mit Ahnung, vielleicht sogar aus der Truppe, zum Verteidigungsminister zu machen.

  • Dr. H.S. sagt:

    Verlassen die Deutschen ein sinkendes Schiff ? Lockeed Martin USA, statt Eurofighter EU. Wäre besonders für uns gut, ich freue mich schon auf den Schilling.

  • Creator sagt:

    Nachdem Airbus Frau Tanner mangels Interesse nicht kennengelernt hat und nicht einmal die Philippinen uns die Eurofighter abnehmen, wäre für Österreich der Saab Grüßen E wohl eine Option. Wird aber von Tanner & Co wohl wieder verbockt werden.

    1. Silbersurfer sagt:

      Tanner ist immerhin noch besser als Darabos!

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