US-Institut meint zu Drohnen-Angriff auf Kreml: Befehl von Putin – wie bei Nord-Stream?

“Cui bono”, wer profitiert von den Bildern einer Rauchsäule über dem Kreml? Wladimir Putin (70), lautet die verblüffende Antwort einiger Experten auf diese Frage. Der russische Präsident könnte den Angriff nutzen, um eine weitere Mobilisierungswelle auszurufen. Das zumindest ist die Theorie des US-Thinktanks Institute for the Study of War (ISW).

Ähnlich wie bei der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines soll also Russland selbst mit sogenannten “False Flag”-Operationen eine immer weitere Eskalation des Krieges in der Ukraine rechtfertigen. Tatsächlich fragten sich bereits am Mittwoch zahlreiche Militär-Experten, wie es überhaupt möglich sein soll, dass zwei ukrainische Drohnen die russische Hauptstadt erreichen konnten.

Laut ISW gilt es als äußerst unwahrscheinlich, dass die Luftverteidigung in Moskau problemlos durchdrungen werden kann, Drohnen direkt über dem Kreml explodieren könnten.

Auch aus der Antwort Moskaus wollen die Amerikaner Schlüsse ziehen. “Wäre der Angriff nicht inszeniert gewesen, hätte er den Kreml überrascht und die offizielle russische Reaktion wäre weit weniger organisiert ausgefallen”, heißt es. Und so gehen Experten sogar davon aus, dass der Kreml möglicherweise weitere Täuschungsmanöver plant, um die innenpolitische Unterstützung für den Krieg zu erhöhen.

Tatsächlich wurden bereits wenige Stunden nach dem Vorfall Stimmen laut, die prompte und rasche Vergeltung forderten. “Wir werden den Einsatz von Waffen fordern, die in der Lage sind, das Kiewer Terrorregime zu stoppen und zu zerstören”, erklärte Wjatscheslaw Wolodin (59), der Vorsitzende des russischen Unterhauses des Parlaments.