US-Reporterin petzt: Kanzler Kurz passt bei Rede des US-Präsidenten nicht auf
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz ist unter Dauerbeobachtung – auch jetzt bei seinem USA-Besuch und in der UN-Versammlung: Eine Reporterin verpetzte ihn auf Twitter, dass der ÖVP-Chef “auf sein Handy sah”, während US-Präsident Joe Biden seine Rede hielt.
Die Aufregung seiner Kritiker auf den Socialmedia-Plattformen über einen Termin im Trachten-Outfit war noch nicht abgeklungen, da kam aus den USA schon der nächste Vorwurf: Patsy Widakuswara, Chefreporterin des Senders “Voice of America” postete, dass Sebastian Kurz bei der Rede des US-Präsidenten während der UN-Generaldebatte unaufmerksam gewesen sei. Zitat: “During Biden’s speech, the Austrian Chancellor seemed not entertained, checking his phone, then he started examining his UNGA badge and cracking his fingers following that. #UNGA76”.
Noch keine Reaktion des Kanzleramts
Der Vorwurf wird für den Kanzler ertragbar sein: Immerhin gilt Joe Biden nicht wirklich als mitreißender Redner, und ein Blick auf das iPhone bei der momentanen Corona- und Wirtschafts-Situation in Österreich und Europa könnte auch durchaus wichtig gewesen sein – nicht jeder österreichische Politiker spielt Candy Crush oder Clash of Clans.
Eine Reaktion aus dem Kanzleramt auf den Rüffel der US-Reporterin bleib vorerst aus.
Kurz über "klares Commitment" Bidens erfreut
Handy hin oder her: Dass die Aufmerksamkeit des Kanzlers bei der Rede des US-Präsidenten sehr wohl aufgepasst hat, zeigen allerdings die Aussagen von Sebastian Kurz, welche er nach der Ansprache Joe Bidens tätigte: Er freue sich, dass die USA “ein klares Commitment zum Multilateralismus“ abgegeben hätten, so Kurz, der gegenüber der APA auch positiv anmerkte, dass Biden Signale zur “internationalen Zusammenarbeit” gegeben habe.
Die Notwendigkeit dafür “wird eher mehr als weniger werden”, so der Kanzler, dem auch die “versöhnlichen Töne in Richtung China” positiv aus der Rede in Erinnerung geblieben sind: “Da ist nicht Öl ins Feuer gegossen worden und das finde ich persönlich gut, denn was wir seit einiger Zeit erleben, ist natürlich ein Wettlauf zwischen den USA und China um die globale Vorherrschaft.“ Eine Zuspitzung wäre “insbesondere für uns in Europa denkbar schlecht“, daher sei Kurz froh, dass es “vom amerikanischen Präsidenten eher versöhnliche Töne gegeben hat”, so der Bundeskanzler.
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