Van der Bellen hofft auf Klarheit – spätestens nach Auszählung der Wahlkarten
Zuversichtlich gab sich der amtierende Bundespräsident Alexander Van der Bellen vor dem Wahllokal. Er hoffe auf Klarheit gleich beim ersten Wahldurchgang – also eine absolute Mehrheit, die ihm die Stichwahl erspart. “Oder ansonsten halt in vier Wochen.”
Gegen 11 Uhr schritt Amtsinhaber Alexander Van der Bellen in Wien-Landstraße zum Wahllokal im Wiener Botschaftsviertel. “Ich hoffe, dass es gut ausgeht”, sagte er den zahlreich erschienenen Journalisten. Van der Bellen kam in Begleitung von Ehefrau Doris Schmidauer, der der ehemaligen Geschäftsführerin des Parlamentsklubs der Grünen. Seinen Hund hatte er – im Gegensatz zu Wallentin und Rosenkranz – diesmal nicht mit dabei.
Klarheit nach Auszählen der Briefwahl-Stimmen
Der Bundespräsident sprach von einem “Festtag der Demokratie”, er hoffe auf Klarheit – sprich: mehr als 50 Prozent Stimmanteil – im ersten Wahlgang. “Ich hoffe, dass wir schon heute Klarheit haben, oder spätestens morgen nach dem Auszählen der Briefwahl-Stimmen.” Falls es doch in eine Stichwahl ginge, wäre dies aus Sicht des Bundespräsidenten auch kein Malheur, denn: “So ist Demokratie.”
Genug Energie für weitere sechs Jahre habe er jedenfalls, “sonst stünde ich ja nicht hier”, meinte er auf die Frage einer Journalistin: “Ich glaube, Sie unterschätzen, wie viel Energie einem das Amt gibt.” Als sein Vorbild nannte er Sergio Materella, und der sei ja “ein bisschen älter als ich”. Der italienische Präsident ist 81 Jahre alt, Van der Bellen 78.
Rekord: Fast eine halbe Million Wahlkarten
Ob Van der Bellens Wunsch in Erfüllung geht und er bereits im ersten Durchgang die Wahl für sich entscheidet, könnte tatsächlich erst am Montag feststehen. Für die Bundespräsidentenwahl am Sonntag wurden nämlich fast eine Million Wahlkarten ausgestellt, wie das Innenministerium am Freitag bekannt gab. Das ist ein neuer Rekord. 958.136 der insgesamt 6.363.489 wahlberechtigten Österreicher (das sind 15,1 Prozent) haben Wahlkarten angefordert.
Sind Beteiligung und Rücklauf ähnlich wie 2016, bedeutet das rund 820.000 Briefwähler. Deren Stimmen, die erst am Montag ausgezählt werden, könnten noch den Ausschlag geben in der Frage der Stichwahl.
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