Es gibt nun genau drei Möglichkeiten.

Erstens: Bundespräsident Alexander Van der Bellen erteilt Herbert Kickl den Regierungsauftrag. Dann wird die FPÖ umgehend die Gespräche mit der Volkspartei aufnehmen. Es ist anzunehmen, dass es zu einer Regierung kommt, allerdings verstört die Ernennung von Hardliner Christian Stocker zum ÖVP-Chef.

Es wäre durchaus möglich, dass die ÖVP die Koalitionsverhandlungen nicht zielführend betreibt, um Neuwahlen zu provozieren. Dann würde die Geschichte überbleiben, dass die FPÖ genauso wenig wie die ÖVP unter Karl Nehammer eine Regierung zusammengebracht hat.

Kommen Neuwahlen?

Zweitens: Der Bundespräsident erteilt Kickl den Auftrag nicht und ruft Neuwahlen aus. Hier wäre allerdings mit keinem anderen Wahlergebnis als schon bei der vergangenen Nationalratswahl im September zu erwarten, lediglich die Prozent würden sich noch weiter zugunsten der Freiheitlichen verschieben.

Bei diesem Szenario könnte Van der Bellen jedoch darauf hoffen, dass sich die Personalien innerhalb der Parteien geändert haben. Mit einem Spitzenkandidaten Sebastian Kurz stehen die Chancen für die Volkspartei gut, den ersten Platz zurückzuerobern. Auch könnte sich die SPÖ von ihrem Vorsitzenden Andreas Babler getrennt haben und einen weniger links außen stehenden Chef in die Wahl und die anschließenden Koalitionsverhandlungen schicken.

Drittens: Van der Bellen bittet Herbert Kickl, nochmals mit der ÖVP zu sprechen und ihm danach für eine finale Entscheidung Bericht zu erstatten.

Um 13 Uhr wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen vor die Kameras treten und ein Statement abgeben. Der exxpress wird berichten.