Verheerender Raketenangriff von Russland tötet mehr als 50 Menschen in Charkiw
Ein russischer Angriff auf einen Supermarkt in Charkiw tötete zahlreiche Zivilisten. Von 48 Toten sprach zunächst Präsident Selenskyj, mittlerweile ist klar, dass es mindestens 51 sind, darunter ein sechsjähriges Mädchen. Es dürfte der Anschlag mit den meisten zivilen Opfern während des Ukraine-Kriegs sein.
Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 51 Menschen getötet worden. Unweit der Stadt Kupjansk seien am Donnerstag im Ort Hrosa ein Café und ein Lebensmittelgeschäft getroffen worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Unter den Toten sei auch ein sechs Jahre altes Mädchen. Sieben weitere Menschen wurden demnach verletzt. Den Angaben zufolge ereignete sich der Beschuss gegen 13.15 Uhr Ortszeit.
Die Generalstaatsanwaltschaft veröffentlichte auch Fotos und ein Video, die Trümmerberge und reglos am Boden liegende Menschen zeigen. Es liefen Rettungsarbeiten, schrieb Militärgouverneur Oleh Synehubow auf Telegram.
Selenskyj spricht von "demonstrativ grausamen russischen Verbrechen"
Der ukrainische Innenministers Ihor Klymenko sagte Medien zufolge, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs so viele Menschen vor Ort aufgehalten hätten, weil sie in dem Café an einer Trauerfeier für einen verstorbenen Mitbürger teilgenommen hätten. In dem kleinen Ort mit seinen rund 330 Bewohnern sei von dem verheerenden russischen Beschuss wohl jede Familie betroffen, fügte er demnach hinzu.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram von einem “demonstrativ grausamen russischen Verbrechen”. Seinen Angaben zufolge schlug in Hrosa eine Rakete ein. Der russische Terror müsse gestoppt werden, fügte er hinzu. Wer Russland etwa bei der Umgehung von Sanktionen helfe, sei mitschuldig an dem Verbrechen.
Von Russland getroffene Region war von Kiew vor einem Jahr befreit worden
Selenskyj war am Morgen in Spanien angekommen, um in der Stadt Granada am Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft teilzunehmen. Dort bespreche er gerade mit den europäischen Staatschefs die weitere Hilfe für die Ukraine, die insbesondere auch weitere Flugabwehrwaffen beinhalten müsse, schrieb er nun. Zuvor hatte er bereits zur Einheit der Europäer im Kampf gegen die russische Aggression aufgerufen.
Die nun betroffene Region rund um die Stadt Kupjansk hatte die Ukraine im vergangenen Herbst bei ihrer Offensive im Nordosten des Landes aus russischer Besatzung befreit. Damals gelang es dem ukrainischen Militär auch, den Fluss Oskil zu überqueren und teilweise bis in das benachbarte Gebiet Luhansk vorzudringen. Inzwischen haben in der Region allerdings wieder die russischen Streitkräfte die Initiative erlangt. Seit Wochen toben wieder erbitterte Kämpfe im Osten der Region Charkiw.
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