Normalerweise ist Armin Wolf der Quoten-König im ORF, doch vor zwei Wochen wurden die Karten im Küniglberg neu gemischt. Exxpress-Leser erinnern sich: Am Sonntag nach der Wahl war Herausgeberin Eva Schütz zu Gast bei Claudia Reiterer “Im Zentrum”. Das spannende Thema: “FPÖ – einbinden oder ausgrenzen?”. Weitere Gäste waren der Schauspieler Cornelius Obonya, Polit-Berater Robert Willacker, SPÖ-Altkanzler Christian Kern und Ex-Ministerin Maria Rauch-Kallat.

Bereits im Vorfeld hatte die Gästeliste für Gesprächsstoff gesorgt, weil sehr linke  Aktivisten auf X (vormals Twitter) gefordert hatten, Eva Schütz in keine ORF-Sendung einzuladen, weil der exxpress regelmäßig kritisch über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk berichtet. Doch rückblickend sollte sich diese Entscheidung der Sendungsmacher als goldrichtig erweisen: Quotentechnisch war die Folge nämlich ein voller Erfolg! Die Sendung war die einzige im Jahr 2024 mit mehr Marktanteil als die zuvor gezeigte “ZiB2”.

Eva Schütz war zu Gast bei Claudia Reiterer "Im Zentrum" ORF /ORF

Jetzt könnte man den Erfolg des ORF auch einfach anerkennen, doch sofort wurden kritische Stimmen laut, wonach der Erfolg einer Sendung nicht mehr mit Quote gemessen werden dürfe. “Wir müssen wohl vorerst das Erfolgskriterium Quote hinterfragen”, schreibt etwa der Medienberater Peter Plaikner auf X.

In einer Kolumne legte er später nach: “Die ORF-Orientierung an Quoten zwingt regelrecht zu solchem Verhalten, das letztlich dem Polarisierungskonzept auf Social Media entspricht.” Konkret nannte er erneut Willacker und Schütz als Beispiele.

Im Klartext: Weil viele Österreicher hören wollten, was diese beiden Gäste sagen, soll dem ORF jetzt ein Strick daraus gedreht werden.

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