Von der Leyen: Europa bereit für Truppeneinsatz in der Ukraine
In einem Interview sagte EU-Chefin Ursula von der Leyen, Europa verfüge über einen „ziemlich präzisen“ Plan, um Truppen in die Ukraine zu entsenden. Dabei spielen auch die USA eine Rolle.
Ursula von der Leyen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew im Februar.APA/AFP/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/HANDOUT
Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, hat in einem Interview mit der Financial Times klargestellt: Europa verfügt über einen „ziemlich präzisen“ Plan, um Truppen in die Ukraine zu entsenden. Damit unterstreicht sie den Anspruch Europas, in der Sicherheitsfrage nicht länger auf Zeit zu spielen.
Von der Leyen wiederholte die seit Monaten bekannte Linie: Sicherheitsgarantien für die Ukraine haben oberste Priorität. Angesichts der russischen Offensive wollen die EU und ihre Partner zeigen, dass sie handlungsfähig bleiben – auch wenn Moskau viele Vorschläge zuletzt kategorisch zurückwies.
Trump als Faktor
Brisant: Laut dem Bericht habe Donald Trump Europa versichert, die USA würden als Rückhalt für die Ukraine präsent bleiben – in welcher Form auch immer. Die Financial Times betont, diese Zusicherung sei den Europäern „wiederholt“ bestätigt worden.
Damit steht eine zentrale Frage im Raum: Kann Europa auf die Unterstützung Washingtons zählen – oder droht im Ernstfall ein Alleingang?
Von der Leyen soll weiter erklärt haben, dass es bereits eine „klare Roadmap“ gebe, abgestimmt mit dem Weißen Haus. Doch diese Darstellung wurde in den vergangenen Wochen immer wieder angezweifelt. Zweifel an der Verbindlichkeit amerikanischer Zusagen bleiben bestehen.
Gipfel in Paris
Am Donnerstag kommt es in Paris zu einem wichtigen Treffen: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfängt den britischen Premier Sir Keir Starmer, NATO-Generalsekretär Mark Rutte und Ursula von der Leyen. Das Ziel: die transatlantische Linie stärken und das Momentum wahren.
Noch Anfang des Monats waren die westlichen Partner nach einem Washington-Gipfel mit Trump optimistisch, dass ein Ende des Krieges in Sicht sein könnte. Doch Russlands harsche Ablehnung vieler Vorschläge hat die Hoffnungen gedämpft.
Kommentare