Vor der ganzen Welt: Olympia-Eröffnung feiert Enthauptung von Marie Antoinette
Erst wurde sie geliebt, später angefeindet und schließlich hingerichtet: 231 Jahre danach feiert Paris, so scheint es, die Enthauptung der Königin Marie Antoinette. Bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris wurde der abgetrennte Schädel der König prunkvoll unweit des Justizpalasts präsentiert.
Die Aufführung war Teil des Themenblocks „Liberté“, das auch Victor Hugos Roman „Die Elenden“ darstellen sollte. Dabei kam es auch zu einer Heavy-Metal-Aufführung vor der Conciergerie, also dem Gefängnis, in dem Marie Antoinette einst eingesperrt war. In dessen Fenstern sang ein Chor, gekleidet als geköpfte Antoinettes, das Lied „Ah, ça ira“ sowie einen Teil der Oper Carmen.
Der Strafrechtler Charles Prats schrieb auf X: „Rote Karte zur morbiden Darstellung der guillotinierten Marie-Antoinette in einem Fenster des Palais de Justice in Paris.“ Man habe „die Todesstrafe abgeschafft“ – und feiere sie nun vor der ganzen Welt. Der Autor Philippe de Villiers teilte mit: „Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele ist eine Schande“. Man zelebriere vor der ganzen Welt den Selbstmord des Landes. Das letzte Abendmahl mit den Drag Queens und die Enthauptung von Marie Antoinette verleihen der Hässlichkeit noch mehr Schande.“
🟥 Carton rouge à la représentation morbide de Marie-Antoinette guillotinée à une fenêtre du Palais de Justice de Paris.
— Charles Prats 🇫🇷⚖️ (@CharlesPrats) July 26, 2024
👉🏻Nous avons aboli la peine de mort et… nous la célébrons devant le monde entier…
👨🏻⚖️ Nous n’aurons jamais aussi bien porté nos ceintures noires… #Paris2024 pic.twitter.com/ipjloIxRMZ
Auch andere Teile der Eröffnungsfeier, bei der das Letzte Abendmahl als Drag Event dargestellt wurde, geriet scharf in die Kritik. Kritiker sahen darin eine Anbiederung an einen queeren Zeitgeist und die Verhöhnung der eigenen kulturellen Wurzeln.
Marie Antoinette war Christin und die letzte Königin Frankreichs vor der Französischen Revolution. Sie wurde wegen Missbrauch ihres eigenen Sohnes angeklagt, wobei Historiker anzweifeln, dass sie die Tat wirklich begangen hat. Vielmehr geht man davon aus, dass sie einem Schauprozess unterzogen und zur Befriedigung der Blutgier des revolutionären Paris guillotiniert wurde. Auch das berühmte Zitat („Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“), das Marie Antoinette nachgesagt wird, soll sie nie gesagt haben.
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