Mehr als 2000 Pädagogen haben am Samstag an einer Kinderschutz-Fachtagung in Klagenfurt teilgenommen. Während Experten aus ganz Österreich sowie Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) über das Kindeswohl als oberste Priorität referierten, sorgte die Pädagogin Manuela Söllnbauer mit einer spontanen Rede für Aufsehen.

Söllnbauer stürmte unerwartet die Bühne und begann mit klaren Worten: “Ich habe das Gefühl, dass man uns nicht hört, aber wir stehen mit dem Rücken zur Wand.”  Ihre emotionalen Ausführungen, die sie direkt an die politischen Entscheidungsträger richtete, brachten die Probleme im Elementarbereich schonungslos auf den Punkt, wie “5min.at” berichtet.

Lehrerin sauer: "Es geht immer ums Geld"

“Es ist ja bereits in den Nachrichten. Wir hören zum Beispiel von Ferlach, wo sie seit einem Jahr eine Elementarpädagogin suchen. Haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, warum man niemanden findet?”, fragte sie unter dem tosenden Applaus ihrer Kolleginnen und Kollegen. Söllnbauer, die als Quereinsteigerin erst seit fünf Jahren in diesem Beruf arbeitet, betonte: “Es ist der schönste Beruf, den es gibt. Aber auch ich – wie viele andere in dem Beruf – weiß nicht, ob ich das bis zur Pension durchdrücken kann.”

Besonders kritisch äußerte sie sich zur Verschiebung der Senkung der Gruppengrößen auf das Jahr 2027. “Ja, es geht immer ums Geld, und wir sind sehr, sehr geduldig (…), aber wie man merkt: Die Basis bröckelt, Herr Landeshauptmann.” Abschließend mahnte sie: “Kinderschutz werden wir nicht durchsetzen können, wenn wir am Ende sind.”

Für ihre eindringlichen Worte erntete Söllnbauer Standing Ovations. Eine Videoaufnahme der “Kleinen Zeitung” zeigt die bewegende Szene, die sich über vier Minuten erstreckt.

Die Lehrerin erntete tosenden Applaus für ihre spontane Wut-Rede hfz/hfz