Warnung vor Sparbefehl: Nur 19 Grad im Büro schaden der Arbeitsleistung
Viele Fachleute sind sich einig: Wenn es im Büro zu kalt sei, leide die Leistungsfähigkeit, zudem sorge die Kälte für steife Finger – und lenke von der Arbeit ab. Deshalb mache die Einführung einer 19-Grad-Raumtemperatur-Regel wenig Sinn.
Die Energiesparpläne der Regierungen in Österreich und Deutschland sorgen bei den Experten für Kopfschütteln. Während Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) in Österreich ein 19-Grad-Limit für öffentliche Gebäude verhängt hat, dürfen in Deutschland alle Arbeitsräume für „körperlich leichte und überwiegend im Sitzen ausgeübte Tätigkeiten“ im Winter nur noch auf maximal 19 Grad beheizt werden.
Der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, hält im “Spiegel” von diesen Regelungen gar nichts. „Bei Tätigkeiten, bei denen man sich im Büro bewegen kann, habe ich nichts gegen 19 Grad. Problematisch wird es, wenn etwa Fluglotsen vor dem Bildschirm gebunden sind und sich dort nicht wegbewegen können“, sagt er.
Kälte ist schlecht für Fingerfertigkeit und Konzentration
Er verweist auch auf Berufe „mit hoher Fingerfertigkeit“ wie etwa Uhrmacher oder Computergrafiker. „Je kälter die Finger dort werden, desto schlechter ist die Feinmotorik“, so Panter.
Der Fachmann sieht vor allem die Leistungsfähigkeit unter der Kälte leiden. Außerdem sei es schwierig, die Konzentration zu halten, wenn es zu kalt ist. Dies lenke ab. Panter übt deshalb Kritik an den voreiligen Entscheidungen der Politik. Von den Regierungen werde derzeit „sehr oft ein schneller Schuss gesetzt, der aber nicht immer sitzt“, so der Fachmann.
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