Weg mit Hammer und Sichel: Ukraine entsowjetifiziert Europas größte Statue
Der Kampf gegen Russland und das Vermächtnis der Sowjetunion führt die Ukraine nicht nur auf dem Schlachtfeld. Besonders abseits des Kriegsgeschehens haben Symbole seit jeher eine immense Wirkung auf die Bevölkerung – und so beginnt die Umwandlung der Mutter-Heimat-Statue in Kiew.
102 Meter thront die 500 Tonnen schwere Statue samt Sockel über Kiew und überragt selbst die Freiheitsstatue in New York um 16 Meter. 1981 wurde die Mutter-Heimat-Statue anlässlich des Sieges über Hitlerdeutschland eingeweiht, zehn Jahre später erlangt die Ukraine seine Unabhängigkeit von der UDSSR, heute kämpft sie erneut darum. Im Krieg gegen Russland und seine sowjetische Vergangenheit setzt Kiew auch starke Symbole – so soll Hammer und Sichel vom 104 Quadratmeter großen Schild weichen. Inmitten des Kranzes soll dann pünktlich zum 32. Unabhängigkeitstag der Dreizack prangen, das Staatswappen der Ukraine.
Die Kosten werden offiziell von privaten Sponsoren getragen
Der benötigte Stahl kommt aus Europa. „Die Neukonstruktion wird aus importiertem europäischen Metall gefertigt“, erklärt das ukrainische Kulturministerium, denn: „Der Stahl aus dem einheimischen Stahlwerk Saporischstal in Saporischja entspricht nicht den Anforderungen.“ Die gesamten Umbauarbeiten kosten 680.000 Euro und werden laut offiziellen Angaben von privaten Sponsoren getragen. Letztes Jahr hat sich bei einer Umfrage eine deutliche Mehrheit für die Entfernung des Sowjetsymbols ausgesprochen – mittlerweile laufen die ersten Vorbereitungen. Bis zur Feier zur Loslösung von der Sowjetunion am 24. August sollen die Arbeiten abgeschlossen sein – unabhängig, zumindest auf dem Schild.
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