In einer einzigen Szene verdichtet sich das ganze Drama, das sich derzeit in Los Angeles abspielt:

Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, kommt 48 Stunden nach dem Ausbruch der Brände aus dem 7400 Meilen entfernten westafrikanischen Ghana zurück, wohin sie trotz Warnungen vor dem Feuer-Desaster zur Amtseinführung des neuen ghanaischen Präsidenten John Mahama gereist war. Ein Reporter fängt sie ab und fragt:

„Sind Sie den Bürgern eine Entschuldigung dafür schuldig, dass Sie abwesend waren, als ihre Häuser brannten?“

„Bedauern Sie, dass Sie das Budget der Feuerwehr um Millionen Dollar gekürzt haben, Frau Bürgermeisterin?“

„Haben Sie heute nichts zu sagen? Haben Sie den Bürgern heute überhaupt nichts zu sagen?“

„Elon Musk sagt, Sie seien völlig inkompetent. Überdenken Sie Ihre Position?“

„Frau Bürgermeisterin, haben Sie den Bürgern, die heute mit dieser Katastrophe zu kämpfen haben, überhaupt nichts zu sagen? Keine Entschuldigung für sie?“

„Denken Sie, Sie hätten Ghana besuchen sollen, während sich dies zu Hause abspielte?“ 

Und die Bürgermeisterin, peinlich berührt, schweigt.

Später liest sie auf einer Pressekonferenz das vorbereitete Script ab, wobei vergessen wurde, die Webadresse aufzuschreiben, unter der Betroffene Hilfe finden können, und Bass sagt: „All of this can be found at URL“ (All dies ist unter der URL zu finden).

In der Krise heillos überfordert: Karen Bass, Bürgermeisterin von Los Angeles.IMAGO/ABACAPRESS

Hilflos und überfordert

Man fasst sich nur noch an den Kopf. Die Bürgermeisterin wirkt hilflos und überfordert angesichts der verheerenden Brände, derentwegen Hunderttausende Menschen evakuiert werden mussten und ihrer Stadt ein beispielloses Inferno droht. Erschwerend kommt für Bass hinzu, dass sie das Budget der Feuerwehr vor Monaten um 17,6 Millionen Dollar gekürzt hat – relativ wenig zwar angesichts des Gesamtbudgets von 820 Millionen US-Dollar, aber doch genug, „um die Kapazitäten für die Vorbereitung auf Großereignisse inklusive Waldbrände erheblich zu limitieren“, wie die Feuerwehrchefin von Los Angeles, Kristin Crowley, die Bürgermeisterin warnte.

Diese Waldbrände sind im Golden State üblich, sie brechen nahezu jedes Jahr aus, weswegen man dort von einer „Waldbrandsaison“ spricht. In seinem Podcast hatte Joe Rogan im Gespräch mit Donald Trump im vergangenen Sommer dieses Thema angeschnitten. Rogan sagte, dass der Wind die Glut im trockenen Klima von Los Angeles verbreiten und das Feuer unkontrollierbar machen könnte. Er berichtete von einem Feuerwehrmann, der ihm gesagt habe, unter den schlimmsten Bedingungen könne Los Angeles abbrennen; es sei nur „dem Glück mit dem Wind“ zu verdanken, dass die Metropole bisher von einer Feuerkatastrophe verschont geblieben sei:

„Alter, eines Tages wird der richtige Wind wehen, und ein Feuer wird an der richtigen Stelle ausbrechen, und es wird sich durch L.A. bis zum Ozean ausbreiten, und es gibt nichts, was wir dagegen tun könnten.“

Hauptsache, „erste weibliche und LGBTQ-Feuerwehrchefin“

Nun ist es tatsächlich schwierig, etwas dagegen zu tun – ganz besonders aber, wenn man, wie die Demokraten in ihrem Bollwerk Kalifornien, falsche Prioritäten setzt, schließlich hat der Golden State 500 Millionen Dollar für DEI-Maßnahmen übrig (DEI = Diversity, Equity & Inclusion, also die Förderung der Repräsentation und Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, sexueller Orientierung oder sozioökonomischem Hintergrund). Die Kürzung von Mitteln und die Entlassung von 113 Firefightern, die sich in der Corona-Zeit nicht mit den mRNA-Impfstoffen traktieren lassen wollten, tun ein Übriges, um die Bekämpfung verheerender Brände zu erschweren.

Dafür reiten die Verantwortlichen ihre ideologischen Steckenpferde, zu denen der Kult um die LGBTQ-Bewegung gehört. „Die Feuerwehrchefin von Los Angeles war mehr auf LGBTQ-Initiativen fokussiert als auf das Auffüllen von Wasser-Reservoirs“, hieß es auf einem großen X-Account aus dem Trump-Umfeld. Kristin M. Crowley wurde von der Feuerwehr Los Angeles als „erste weibliche und LGBTQ-Feuerwehrchefin“ in L.A. vorstellt, mit dem Hinweis: „Chief Crowley leitet eine vielfältige Abteilung“.

„Erste LGBTQ-Feuerwehrchefin“ in L.A. – Kristin M. Crowley.GETTYIMAGES/Irfan Khan / Kontributor

Die wolle sie mit mehr Frauen und LGBTQ+-Personen anreichern. Linke treibt das vermeintliche Problem um, dass die Brandbekämpfung „überwiegend weiß und männlich“ ist. Laut des US-Büros für Arbeitsstatistiken sind landesweit mehr als 90 Prozent der Feuerwehrleute Männer und etwa 85 Prozent sind Weiße. In Kalifornien sollte ein Ausbildungsprogramm das ändern. Vielleicht hätte sie sich doch lieber vorrangig um das Auffüllen der Hydranten kümmern sollen.

Kristine Larson, die Diversitäts-Managerin der Feuerwehr in Los Angeles, sprach in einem Interview davon, Sexismus und Rassismus in ihrer Abteilung zu thematisieren, als hätten diese Leib- und Magenthemen der Linken etwas mit der Effektivität der Arbeit der Feuerlöschtrupps zu tun. Die Dame bezieht übrigens ein jährliches Gehalt in Höhe von 399.000 US-Dollar. 

Verzweifelt kämpft die Feuerwehr von L.A. gegen das Inferno an.IMAGO/ZUMA Press Wire

„Ein wertloser Fisch namens Stint“

Während die Feuerwalze sich auf das Stadtzentrum zubewegt, sagt Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom, er sei für Hydranten nicht zuständig, „darum kümmern sich die lokalen Behörden“, und schiebt die Schuld auf die „Leute vor Ort“. Alle drei 3,8-Millionen-Liter-Wassertanks, die die Hydranten in Pacific Palisades versorgen, waren am Mittwoch um 3.00 Uhr morgens leer, wodurch der Wasserdruck kritisch abfiel, wie das Los Angeles Department of Water and Power mitteilte. Die Stadt verfügt über insgesamt 114 riesige Wassertanks, die das Wasser speichern und für einen gleichmäßigen Wasserfluss sorgen. Alle waren voll, als das Feuer am Dienstag ausbrach. Die drei 1-Million-Gallonen-Tanks versorgen die Hydranten in den Pacific Palisades.

Der designierte Präsident Donald Trump machte Newsom am Mittwoch für die außer Kontrolle geratenen Brände verantwortlich und verwies darauf, dass sich der demokratische Gouverneur für den Schutz einer gefährdeten Fischart entschieden habe, anstatt dringend benötigtes Wasser nach Südkalifornien zu schicken: „Er wollte einen im Grunde wertlosen Fisch namens Stint schützen… aber die Menschen in Kalifornien waren ihm egal“, schrieb der neue Präsident auf seiner Plattform Truth Social.

Ein Schwarm der Stint-Fische, die Newsom schützen wollte.GETTYIMAGES/Won Kim Photography

Hintergrund ist die kalifornische Politik, die Hälfte der Wassermenge des Bundesstaates für den natürlichen Abfluss zu reservieren, um gesunde Flüsse und Feuchtgebiete zu erhalten, einschließlich der Bereitstellung von genügend Wasser, um Salzwasser aus dem Delta des Sacramento River fernzuhalten. Bei der Kontroverse um die Beseitigung von Staudämmen geht es darum, dass Newsom die Bauwerke beseitigen wollte, um Ökosysteme und Fischpopulationen wie den gefährdeten, von Trump wertlos genannten, Delta Smelt (ein 5 bis 7,5 cm kleiner Fisch, der nur in dieser Region beheimatet ist) wiederherzustellen. Kritiker wie Trump sagen, dass die Dämme erhalten bleiben müssen, um die Wasserspeicherung und -versorgung für Landwirte und Großstädte sicherzustellen.

„Er wollte einen Fisch schützen, Menschen waren ihm egal“, sagt Trump über Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom.IMAGO/ZUMA Press Wire

Aber Biden ist jetzt Urgroßvater

„Das Wasser wird im Norden des Staates abgeschnitten, um einen bestimmten kleinen Fisch namens Stint zu schützen. Sie schicken Millionen und Abermillionen von Litern Wasser in den Pazifischen Ozean weit im Norden – es kommt nicht einmal in die Nähe von hier“, hatte Donald Trump im September auf seinem Golfplatz in Los Angeles moniert. Jetzt schrieb er: „Gouverneur Gavin Newscum (absichtliche Falschschreibung, ‚scum‘ bedeutet Abschaum, Anm. d. Red.) weigerte sich, die ihm vorgelegte Erklärung zur Wiederherstellung der Wasserversorgung zu unterzeichnen, die es ermöglicht hätte, dass täglich Millionen Liter Wasser aus überschüssigem Regen und der Schneeschmelze aus dem Norden in viele Teile Kaliforniens fließen, darunter auch in die Gebiete, die derzeit in geradezu apokalyptischer Weise brennen.“

Der Gouverneur selbst prahlte mit seinen forstwirtschaftlichen Erfolgen, aber eine Untersuchung aus dem Jahr 2021 ergab, dass er die Anzahl der Flächen, die er mit Brandschneisen und ähnlichen Maßnahmen behandelt hat, um fast 700 Prozent zu hoch angab. Trump wirft Newsom vor, die Prävention vernachlässigt zu haben, und geißelte das Wassermanagement, unter anderem wegen überzogener Umweltschutzmaßnahmen. Auch wären die Brände in diesem Ausmaß zu verhindern gewesen, wenn man alte und vertrocknete Bäume, die den Brand schließlich begünstigten, beseitigt hätte.

IMAGO/ZUMA Press

Derweil beschäftigen Joe Biden im Weißen Haus auf seinen letzten Metern im Amt ganz andere Dinge: „Die gute Nachricht ist, dass ich seit heute Urgroßvater bin“, sagte Biden, bevor er Fragen von Reportern ablehnte. Seine älteste Enkelin hatte ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Einen Jungen übrigens, nicht, wie Biden sagte, ein Mädchen.

Krisenmanagement scheint nicht die Stärke der US-Demokraten zu sein. Das kommt zum völligen Versagen bei der Prävention dazu. Die Gefahr von Waldbränden besteht in Kalifornien immer, nach den Santa-Ana-Winden, Fallwinden, die im Großen Becken zwischen den Rocky Mountains und der Sierra Nevada entstehen, planen mancher Bewohner ihre Reisen, die Behörden scheinen jedoch nicht mit ihnen zu rechnen. Aber die scheinen eben hauptsächlich damit beschäftigt zu sein, homosexuelle oder dunkelhäutige Mitarbeiter zu zählen und die anderen in Sexismus-Seminare zu schicken.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partner-Portal NIUS erschienen.