Ihre provokante Aussage „Wenn es in Molenbeek unerträglich ist, wechseln Sie die Seiten“ löste Empörung aus, auch auf nationaler Ebene. Die Opposition warf ihr vor, „eine neue kulturelle Norm durchzusetzen“. Trotz heftiger Kritik verteidigte Raïss ihre Haltung, wie CNews berichtet.

Scharfe Vorwürfe: MR toleriert laut Raïss Hasskommentare

Saliha Raïss, warf der lokalen Partei Reformbewegung (MR) vor, rassistische Äußerungen in sozialen Netzwerken zuzulassen. Besonders kritisierte sie die MR-Vertreter dafür, diese Kommentare nicht zu löschen und somit diesen Äußerungen indirekt zuzustimmen. Raïss sprach sich vehement gegen die Duldung von Hetze aus und sagte, es sei nicht genug, diese nur zu verurteilen, ohne aktiv zu handeln. Inmitten ihrer scharfen Kritik richtete sie sich auch direkt an die Opposition und sagte: „Wenn es in Molenbeek unerträglich ist, wechseln Sie die Seiten, gehen Sie woanders hin, gehen Sie raus!“ Ihre Bemerkung sorgte für einen Sturm der Empörung, da die Opposition sie als ungehörig empfand und darin einen Aufruf zur Ablehnung von Kritik sah.

Nationale Reaktionen und Verteidigung

Die Äußerungen von Raïss zogen rasch nationale Aufmerksamkeit auf sich. Der Präsident der MR, Georges-Louis Bouchez, reagierte schnell und warf der Stadträtin vor, eine „neue kulturelle Norm durchsetzen“ zu wollen. In einem Kommentar auf der Plattform X (ehemals Twitter) kritisierte er, dass Raïss damit die Neutralität des Staates infrage stelle und „Kommunitarismus“ fördere. Raïss ließ sich jedoch nicht beirren und verteidigte ihre Position entschieden. Sie betonte, dass Politiker Verantwortung für die Inhalte übernehmen sollten, die auf ihren Kanälen verbreitet werden. „Die eigene Gemeinde nicht zu lieben und sie öffentlich zu verunglimpfen, ist nicht Teil unserer Werte“, erklärte sie und forderte, das Image von Molenbeek vor Hassreden zu schützen.