Die blutige Attacke am Wiener Westbahnhof, bei welcher drei Männer verletzt wurden, erschüttert die Stadt. Nun gerät der ORF ins Visier: Die FPÖ und zahlreiche Nutzer in den sozialen Netzwerken werfen dem Sender vor, die Tat nur als Randnotiz abgehandelt zu haben.

Herunterspielen von Migranten-Gewalt

Am Samstagabend griff ein 30-jähriger Somalier am Westbahnhof drei Männer völlig unvermittelt mit einem Messer an. Ein Opfer erlitt eine Stichverletzung am Hals, ein weiteres im Bauchbereich, ein dritter Mann wurde durch einen Kopfstoß verletzt. Alle drei mussten im Krankenhaus behandelt werden.

FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp reagierte mit scharfer Kritik – nicht nur an der Tat, sondern auch an der Berichterstattung: „Ein derart brutaler Vorfall müsste ganz Wien und Österreich aufrütteln. Doch anstatt diese schockierende Attacke klar auf der Startseite zu bringen, versteckt der ORF die Meldung als Randnotiz in der Chronik“, erklärte Nepp in einer Aussendung. In „Wien Heute“ sei der Angriff lediglich in den Kurznachrichten erwähnt worden, „auf einer Ebene mit Nebensächlichkeiten“. Für Nepp ist das „nichts anderes als ein bewusstes Herunterspielen dieser Migranten-Gewalt“.

Dominik Nepp ist der Obmann der FPÖ Wien.APA/APA/HANS KLAUS TECHT

Auch auf X sorgt die Attacke für Unmut

Auch auf der Plattform X machen viele User ihrem Ärger Luft. Unter dem Hashtag Westbahnhof ist von „Randnotiz“ und „Kleingerede“ die Rede, einige vergleichen die knappe Berichterstattung mit einer bewussten Verharmlosung. „Wie kann ein Amoklauf nur unter ‚Meldungen vom Tag‘ erscheinen?“, fragte ein Nutzer.

Die FPÖ fordert nun „Null Toleranz gegenüber solchen Gewalttaten“ und die sofortige Abschiebung von Tätern, die unschuldige Menschen attackieren. Außerdem verlangt Nepp ein Ende der ORF-Praxis, solche Verbrechen herunterzuspielen: „Die Bevölkerung hat ein Recht auf die ganze Wahrheit.“