In den eigenen Reihen hat Babler viele Gegner. Viele sprechen von einer Mehrheit in der Partei, in den Gewerkschaften und unter den meisten Landeshauptleuten. Selbst sein einstiger Unterstützer Ludwig steht ihm nicht mehr so entschieden zur Seite wie damals, als er die Wahl von Hans Peter Doskozil zum Parteiobmann verhindern wollte.

Gleichzeitig herrscht eine gewisse Angst: Man möchte mitten in einer Regierungsperiode den Vizekanzler nicht austauschen. Außerdem hat bisher kein SPÖ-Mitglied die nötigen 1 500 Unterschriften gesammelt, um beim Parteitag im März 2026 gegen Babler um den Vorsitz anzutreten. Dieses Statut wurde von Babler selbst eingeführt: Wer für den Vorsitz kandidieren will, braucht die Unterstützung von einem Prozent der Parteimitglieder – also rund 1 500 Unterschriften. Generell wurde die Wahl des Vorsitzenden durch die Basis von ihm eingeführt.

Alternative Sturzmöglichkeiten

Trotzdem kann sich Babler nicht zurücklehnen: Wie der Kurier berichtet, könnten Parteifunktionäre aus den Bundesländern die Paragrafen 22 und 22a der SPÖ-Statuten dahingehend auslegen, dass der Bundesparteivorstand mit einfacher Mehrheit selbst einen Gegenkandidaten aufstellen kann – auch noch bis zum Parteitag. Das würde bedeuten, dass eine Mitgliederbefragung umgangen werden könnte und die Delegierten des Bundesparteitags direkt vor die Wahl gestellt würden.

Mögliche Gegenkandidaten

Schon im Oktober wurden zahlreiche Namen genannt, die sich einzelne Funktionäre oder Mitglieder als neuen Parteiobmann vorstellen könnten. Darunter:

-Niederösterreichischer SPÖ-Vorsitzender Sven Hergovich

-Gewerkschafter Josef Muchitsch

-Finanzminister Markus Marterbauer

Höchste Wahrscheinlichkeit

Am wahrscheinlichsten scheint derzeit jedoch, dass sich kein Gegenkandidat finden wird – Babler aber dennoch, selbst als einziger Kandidat, ein schlechtes Ergebnis erzielen dürfte. Beim letzten Mal konnte er 89 Prozent Zustimmung erreichen – diesmal rechnen viele Experten mit deutlich weniger.