Bei der Volksbefragung zur Windkraft in Kärnten hat am Sonntag die Mehrheit der Befragten für ein Windradverbot gestimmt. Das Ergebnis fiel mit 51,4 zu 48,6 Prozent sehr knapp aus. Die Wahlbeteiligung lag nur bei 35 Prozent. Konkret stimmten 74.932 Personen für ein Verbot, 70.754 waren dagegen, hieß es vom Land Kärnten.

Konkret lautete die Frage: “Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?”

FPÖ verlangte Volksbefragung

Die FPÖ und einzelne Abgeordnete des Team Kärnten hatten die Volksbefragung verlangt. Während die FPÖ großflächig Werbung für ein Verbot machte, kam von den Regierungsparteien, Sozialpartnern, Naturschutz- und Wissenschaftsorganisationen sowie der katholischen Kirche ein klares Nein zum Verbot. Das Ergebnis der Befragung ist rechtlich nicht bindend.

Windkraft-Gegner im Osten, -Befürworter in Klagenfurt

In Kärnten sind aktuell 14 Windkraftanlagen in Betrieb. Weitere 32 Windräder sind bereits genehmigt oder befinden sich in einem Genehmigungsverfahren. Auf diese gesamt 46 Windräder hat das Ergebnis der Volksbefragung keinen Einfluss. Vor einigen Wochen hatte die Landesregierung einen Zonierungsplan präsentiert: Laut diesem werden ausschließlich im Nordosten und Osten Kärntens, in den Bezirken St. Veit an der Glan und Wolfsberg, Windräder errichtet – lediglich auf 0,26 Prozent der Landesfläche sollen Windräder entstehen können.

Kurioserweise gab es vor allem in jenen Teilen Kärntens eine überwiegende Mehrheit für ein Verbot, in denen laut den aktuellen Zonierungsplänen des Landes überhaupt keine Windräder errichtet werden sollen. Demnach stimmten im Wahlkreis West (Feldkirchen, Hermagor, Spittal an der Drau) 62,11 Prozent für ein Verbot. Prozentuell die meisten Ja-Stimmen (86,1 Prozent) wurden in der Gemeinde Krems in Kärnten abgegeben.

Besonders stark war die Ablehnung eines Verbotes in der Gemeinde Neuhaus – nahe der geplanten Windkraft-Zonen. Hier wurden 69,3 Prozent Nein-Stimmen verzeichnet. In Klagenfurt stimmten 63,1 Prozent gegen ein Verbot, mit 52,6 Prozent hatten die Windkraft-Befürworter auch in Villach die Mehrheit. (APA / Red.)

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Kommentare

  • Christa Wondrak sagt:

    man sollte immer aufzeigen:
    was gewinne ich damit, was zerstöre ich damit

  • Christa Wondrak sagt:

    bei solchen Projekten, auch bei den Photovoltaikfeldern sollte dem Bürger immer das Pro und Contra aufgezeigt werden, damit man die Vor- und Nachteile abwiegen kann……quasi , in welchem Ausmaß wird zubetoniert, Flächen verfinstert und wie viel Energie kann ich dafür gewinnen, außerdem gehören andere Energiequellen erforscht und forciert und über Atomstrom sollten wir in Ö auch nachdenken, obwohl ich auch eher “Gegner” bin, wir müssen offen für Erneuerungen und nicht für Ideologien sein

  • Christa Wondrak sagt:

    bei solchen Projekten, auch bei den Photovoltaikfeldern sollte dem Bürger immer das Pro und Contra aufgezeigt damit man die Vor- und Nachteile abwiegen kann……quasi , in welchem Ausmaß wird zubetoniert, Flächen verfinstert und wie viel Energie kann ich dafür gewinnen, außerdem gehören andere Energiequellen erforscht und forciert und über Atomstrom sollten wir in Ö auch nachdenken, obwohl ich auch eher “Gegner” bin, wir müssen offen für Erneuerungen und nicht für Ideologien sein

  • Fraglos fraglich sagt:

    Was passiert eigentlich wenn in den Windparks, die von Wald umgeben sind, ein Waldbrand ausbricht . . . kein Strom mehr und sicherlich extrem giftige Gase durch das Abbrennen der WKA. Darüber wird kein Wort verloren!

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    1. Nick sagt:

      Und im großen und ganzen in Etwa so relevant, wie wenn bei ihnen Zuhause eine Kerze ausgeht. Gifitige Gase entstehen fast bei allem was abbrennnt.

  • Roland Müller sagt:

    Das Stadtbewohner, welche Schwierigkeiten damit haben, ein Pferd von einer Kuh zu unterscheiden, nichts gegen Windräder haben, ist mir klar.

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  • Wiena Krätzn sagt:

    @hödlmoser, im Bezug auf Windräder stimme ich, wie Sie aus meinem anderen Kommentar wohl entnommen haben, zu, auch im Bezug auf Putin. Wo ich keinesfalls zustimmen kann, ist, dass Atomkraft händelbar ist. Man kann die davon ausgehende Gefahr technisch minimieren aber nicht ausschließen.

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    1. Werner Bürstel sagt:

      Das ist das Wesen von Gefahren. Das Risiko ist selten Null.
      Ein nach dem Stand der Technik gebautes Kernkraftwerk ist jedoch sehr sicher.

      Auch wenn man zB Fukushima heranzieht, wo es zum GAU in gleich 3 Reaktorblöcken kam, gab es trotzdem keinen direkten Toten durch akute Strahlenkrankheit, und vermutlich einen einzigen statistischen Toten durch chronische Strahlenkrankheit.

      Selbst beim Bau einer Staumauer rechnet man mit bis zu 5 Opfern, bei einem Bruch gehen die Opfer in die Hunderte oder Tausende.

      Ja, in Tschernobyl gab es weit mehr Opfer, dort haben die “Liquidatoren” die Brennstäbe aber auch mehr oder weniger händisch eingesammelt – diese Art des Unfalls war aber sehr spezifisch für den verwendeten Reaktortyp (wassergekühlt, graphitmoderiert).

  • gegensprechanlage sagt:

    Ich war einmal gegen Atomkraftwerke.
    Schaue ich mir aber die Karte an, wieviele (z. T. marode) solcher Bauwerke nah an der österreichischen Grenze stehen und dann noch unsere jetztige Situation betrachte, dann, ja dann, bevorzuge ich ein eigenes AKW. Auch gegen die Flut an Windrädern, die es brauchen würde… und die keinesfalls weder schön (in der Masse), harmlos noch effizient sind.
    “Die Zeiten ändern sich, die Zeiten ändern dich” 😉

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    1. Blues sagt:

      Der Atommüll will auch gelagert werden. Der Hauptlieferant für Brennstäbe ist übrigens wieder Russland.

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      1. Roland Müller sagt:

        Es gibt inzwischen Atomkraftwerke in Beloyarsk (Russland), welche den Atommüll nahezu vollständig verwerten können und nur noch ca. vier Prozent schwach radioaktiven Müll übrig lassen, der nach 100 Jahren endgültig ausgestrahlt hat. Das ist also alles kein Problem, wenn man wirklich will.

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        1. Blues sagt:

          @Roland Müller: Zu jedem Vorteil gibt es einen Nachteil.

          Wenn Sie Transmutation meinen, dann entstehen zwar weniger radioaktive Abfälle, diese strahlen aber kurzzeitig (einige hundert Jahre) aber stärker als das Ausgangsprodukt. Der “Gewinn” entsteht erst danach.
          Ja, das ist ein kritischer Fehler.

          Und natriumgekühlte Reaktoren, der zwar theoretisch nicht durchgehen können-so lange das aggressive Natrium nicht die Kühlleitungen zerfrisst und seinerseits sehr reaktionsfreudig-heißt leicht brennbar ist.
          Ganz nebenbei bemerkt, ist die Bilanz der 4 Reaktoren nicht gerade berauschend, was die Sicherheit betrifft. Kann man nachlesen. Deshalb hat man 2 der 4 Reaktoren nach mehreren Störfällen bereits stillgelegt.

  • Blues sagt:

    Windräder arbeiten nur bei uns nicht wirtschaftlich, weil man sie abschaltet, wenn genügend Strom vorhanden ist.
    Würde man sie weiterlaufen lassen, um damit H2 herzustellen, wo zwar der Wirkungsgrad nicht so berauschend ist, aber besser, als den Wind nicht zu nutzen oder Wasser in ein Pumpspeicherkraftwerk zu hochzupumpen, dann wäre die Energie zumindest zum Großteil genutzt.
    Aber Europa ist der Kontinent der Erfinder, aber nicht der Praktiker. Das sind die Chinesen.
    Beispiel Elektroauto. Bei uns kommt man nicht vom Fleck, weil die Aufladung zu lange dauert und die Akkus eine begrenzte Lebensdauer haben. Die Chinesen haben einheitliche Akkus, die an der Ladestation gegen Volle getauscht werden. So hat man immer einen guten Akku und der Tausch geht schneller als Auftanken.
    Die Chinesen denken halt weiter und investieren in die Zukunft.
    Bei uns denken die Politker nur daran, wie sie sich zur nächsten Wahl retten.

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    1. Werner Bürstel sagt:

      7,5ct kWh für den Erzeuger sind NICHT wirtschaftlich. Zu keinem Zeitpunkt.
      Das ist mehr, als der wünschenswerte Strompreis beim Endkunden.

      Windenergie ist Geschäftemacherei für Grundbesitzer und Investoren auf Kosten der Bürger und der Natur.

      1. Relaex sagt:

        Wir Kärntner sind Atomstrom! Wie das Wahlergebnis zeigt.

        1. Blues sagt:

          Und wer lagert den Atom-Müll bei sich ein? Die Anderen?

  • Wiena Krätzn sagt:

    MeinunsFreiheit, wer die Meinung vertritt, dass es kaum Argumente gegen Windräder gibt, hier nur ein Beispiel https://www.youtube.com/watch?v=GHCqxhdPmqw . Wo die wahren Dummen und Schwurbler beheimatet sind, lasse ich einmal dahin gestellt.

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    1. Hinweis sagt:

      Die Windrad-Betreiber sind durch die Staatl.Förderungen motiviert, durch Nichts sonst. Mal sehen, was sie nun sagen, wenn der Rückbau gefordert wird : Betonabtransport 1.000 m3 Stahlbeton, Rotorblätter (nicht verbrennbar, weil Filter verschmutzt), Straßenrückbau, Aufforstung… ! Da wird sich zeigen, was den Grünen Naturschutz bedeutet… 🙂

  • hödlmosder sagt:

    Wenn man billigen Strom haben will, hätte man sich nicht mit dem Putin anlegen dürfen. Das WAR billiger, sauberer Strom. Strom von Windrädern ist alles andere als billig oder sauber, außerdem ist die Versorgung unzuverlässig. Aber was soll´s, verschandeln wir halt unsere Umwelt und das Landschaftsbild, braucht ja offenbar eh keiner!

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    1. hödlmoser sagt:

      Hauptsache man schwimmt mit der grünen Idioterie mit, allen voran wieder einmal die Kirche!

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      1. Madelen sagt:

        Ich frage mich, warum mischt sich die kathl. Kirche in Sachen ein, die sie nichts angehen? Genauso so die Naturschutzorganisation. Ich dachte immer, die sind für den Schutze der Natur zuständig. Nun bin ich eines besseren belehrt worden. Die sind eher für die die Zerstörung der Natur mit ihrem ja, zu Windrädern.

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