Wir sollen bei 19 Grad frösteln: EU leistet sich gleich ZWEI geheizte Parlaments-Paläste
In der Gaskrise sollen auch wir Bürger beim Heizen sparen, bei einer Maximal-Temperatur von 19 Grad frieren. Nichts ändert sich unterdessen für die EU-Politiker: Sie pendeln weiterhin zwischen zwei Büro-Palästen in Straßburg und Brüssel, die Heizkosten sind gigantisch.
Jahr für Jahr verschlingt er Steuermillionen und verursacht gewaltige Heizkosten und Unmengen an CO2: der EU-Wanderzirkus zwischen Straßburg und Brüssel. In Brüssel muss jetzt im Winter ein Politik-Palazzo mit 17 Nebengebäuden in der Größe von 600.000 Quadratmeter beheizt werden, in Straßburg ein Anwesen für Europas Politik-Schickeria in der Größe von 343.930 Quadratmeter – die EU-Politik leistet sich somit um unser Steuergeld knapp eine Million Quadratmeter Bürofläche.
705 Abgeordnete reisen einmal im Monat nach Straßburg
Die 705 EU-Abgeordneten aus 27 Nationen müssen insgesamt zwölf Mal jährlich hin- und herpendeln und dabei all ihre Büro-Unterlagen und Mitarbeiter mitnehmen. Tonnen von Akten wandern einmal im Monat für vier Tage zur Plenarsitzung ins französische Elsass.
Der Grund: Die EU kann sich bis heute nicht auf einen einzigen Sitz für das Parlament einigen. Frankreich beharrt auf Straßburg. Das sorgt schon seit langem für Kritik. Nur geändert hat sich bis heute nichts. Dass dieser gigantische Aufwand samt Verschwendung von Geld und Ressourcen inmitten von Energiekrise und Rekord-Inflation angemessen ist, bezweifeln mittlerweile auch EU-Parlamentarier.
"Warum müssen wir zwei große Gebäude heizen?"
Peter Liese von der CDU – er sitzt für die Europäische Volkspartei im Umweltausschuss – hat Parlamentspräsidentin Roberta Metsola einen Brief geschrieben. Darin fordert er sie auf, die permanenten Rochaden zwischen Brüssel und Straßburg zumindest zu unterbrechen: “Warum müssen wir im Winter, wo das Gas überall knapp ist, wo Menschen um ihre Existenz fürchten, zwei große Gebäude heizen?”
Ähnlich sieht das der Liberale Moritz Körner: “Das Parlament muss jetzt in den energiepolitischen Winterschlaf geschickt werden”, fordert er, wobei er das “sinnlose Pendeln hin und her” grundsätzlich abschaffen will. Frankreich hält jedoch an Straßburg fest.
Frankreich beharrt auf Straßburg
In Paris stößt solche Forderungen nach wie vor auf taube Ohren. Die französische Abgeordnete Fabienne Keller – sie gehört ebenfalls zu den Liberalen – hat sich bereits eingeschaltet und zitiert Präsident Emmanuel Macron: “Wenn alles in Brüssel passiert, ist Europa verloren.” Die Bürger bräuchten Lösungen in der Energiekrise. Die neu entfachte Debatte über den Sitz des EU-Parlaments helfe ihnen nicht.
Entscheiden wird die Parlamentspräsidentin. Dass sie einschwenkt und sich am Wanderzirkus heuer etwas ändern wird, bleibt aber unwahrscheinlich.
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